Mit Thomas Hödlmoser löste vor knapp einem Jahr ein 49-jähriger Oberösterreicher, der nun in Plainfeld (Flachgau) lebt, den langjährigen Salzburger Radsport-Präsidenten Peter Treml ab, der aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten musste.
Unter Hödlmosers Leitung ging ein Ruck durch den heimischen Radsport. Mit Vollgas startete der begeisterte und sehr erfahrene Ex-Mountainbiker in seine neue Aufgabe. Der Bad Ischler fuhr früher Hobby-Radmarathons und war auch 24-Stunden-Mountainbike-Europameister. Seit einigen Jahren engagiert er sich zudem im Mountainbike Club Koppl. Die Nachwuchsförderung sei ihm ein großes Anliegen, wie er bei einem Medientermin am Montag im Olympiastützpunkt Rif bei Hallein (Tennengau) erneut betonte.
Radsport-Lücke zum Nationalteam schließen
Seit seiner Übernahme vor 14 Monaten tat sich im Landesverband einiges. "Als nächste große Aufgabe haben wir uns als Ziel gesetzt, die Lücke zwischen den Vereinen und dem österreichischen Nationalteam zu schließen", erzählte er im SALZBURG24-Interview (siehe unten).
Hödlmoser war federführend dafür verantwortlich, dass neue Kooperationen eingegangen wurden. Künftig arbeitet der Salzburger Randsportverband eng mit dem Salzburger Schulsportmodell (SSM) zusammen. Während in der Vergangenheit einige Talente aufgrund der fehlenden Trainingsmöglichkeiten im Jugendalter nach Oberösterreich ausgewichen sind, erhalten die Einheimischen nun die Chance, hierzulande im Leistungssport gefördert zu werden.
Fokus auf Salzburger Radsport-Talente
Die Nachwuchshoffnungen bekommen jetzt die Möglichkeit neben ihrer schulischen Ausbildung auch ihren Sport mit gezielten Schwerpunkttrainings auszuüben. "Wir versuchen junge Menschen auf den Hochleistungssport vorzubereiten. Der Radsport ist ein Hoffnungsträger für uns", sagte SSM-Geschäftsführer Thomas Wörz.
Möglich gemacht hat dies auch eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Radsportverband, der die Hälfte der Kosten für den künftigen Vollzeit-Landestrainer (Position noch nicht besetzt, Anm.) übernehmen wird. Präsident Harald Mayer ist für den Medientermin extra aus Wien angereist und erklärte vielsagend: "Das Land Salzburg ist ein ganz wichtiger Partner von Cycling Austria. Das ist damit zu begründen, dass die wichtigsten Sportveranstaltungen hier in Salzburg stattfinden."
Top-Events in Salzburg
Nachdem einige Großveranstaltungen wie die Tour of Austria mit zwei Etappen nach Salzburg geholt werden, will sich der Salzburger Radsport mit 26 Vereinen auch in der Breite professioneller aufstellen. "Bisher hat keine umfangreiche und gezielte Nachwuchsentwicklung in Richtung Spitzensport stattgefunden. Das wollen wir ändern. Dabei ist Enthusiasmus für den Sport Pflicht", betonte Hödlmoser.
Xaver Vogl, ein 16-jähriger SSM-Schüler aus Koppl, hat es im Downhill-Sport bereits in den Nationalteam-Kader geschafft. Schule und Spitzensport miteinander zu verbinden, falle ihm nicht immer leicht. "Ich hoffe, dass wir durch den neuen Landestrainer künftig profitieren können", betonte er (siehe S24-Video unten).
Wenn Vogl sein Talent in Weltcup-Resultate ummünzen kann, steht einer ähnlichen Karriere wie der von Hödlmosers Sohn Dominik nichts im Wege. Der Plainfelder ist ein aufstrebender Rennrad-Profi und hofft auf einen Startplatz für seine erste Tour-of-Austria-Teilnahme. "Leider war ich gesundheitlich zuletzt etwas angeschlagen – meine Blutwerte haben nicht gepasst. Nun gilt es nach meinem Sturz, bei dem mein Rad und der Helm gebrochen sind, wieder komplett fit zu werden", sagte das Radsport-Ass bei dem Medientermin.
Mit der geplanten Personalentscheidung des neuen Landestrainers soll der nächste Schritt gesetzt werden, um Talente aus Salzburg gezielt an das Nationalteam heranzuführen – ein weiterer Baustein in der langfristigen Strategie des Landesverbandes.
(Quelle: salzburg24)