"Tägliche Bewegungseinheit"

Sport-Einheiten an allen Schulen werden ausgebaut

Die finanziellen Mittel für die tägliche Bewegungseinheit an den Schulen in Österreich wird ausgebaut. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 16. September 2025 11:43 Uhr
Die Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt aus Salzburg kündigt an, dass die tägliche Bewegungseinheit an Österreichs Schulen ausgebaut wird. Zudem werden die finanziellen Mittel für das Projekt erhöht. Wie notwendig mehr Bewegung im Kindesalter zeigt eine große Studie: Demnach sind heuer weltweit erstmals mehr Kinder fettleibig als untergewichtig.

Das Sportministerium baut die "tägliche Bewegungseinheit" an Kindergärten und Schulen weiter aus. Das teilte Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien mit. Die finanziellen Mittel, die fast zur Gänze vom Sportministerium getragen werden, werden von bisher 18 Millionen auf 19,5 Millionen Euro erhöht. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick wird erster Botschafter.

"Der Sport kommt in die Schule, das ist das Wesen der 'täglichen Bewegungseinheit'", sagte Schmidt. Man wolle mehr Kinder in Bewegung bringen, denn "Kinder, die sich regelmäßig bewegen, sind gesünder und konzentrierter, sie haben bessere Chancen, ihr Leben lang sportlich aktiv zu bleiben und sie profitieren auch psychisch und mental." Ziel sei es, "dass sich jedes Kind regelmäßig bewegt, egal, wo es lebt und egal, wie groß die Geldbörse der Eltern ist".

Ralf Rangnick wird erster Botschafter

Derzeit seien es rund 400.000 Kinder, die regelmäßig an der "täglichen Bewegungseinheit" teilnehmen würden. "Das ist ein Ausrollungsgrad von 15 Prozent", erklärte Schmidt. Man wolle diese Zahl schrittweise erhöhen. Neu ist die Einbindung der Fachverbände, die ausgebildete Trainerinnen und Trainer zur Verfügung stellen. Außerdem soll Rangnick als erster Botschafter die Bekanntheit der Initiative erhöhen.

Der ÖFB-Teamchef sprach über die Wichtigkeit des Sports, der in der Schule als Unterrichtsfach unterbelichtet sei. "Sport wird als lästiges Beifach gesehen." Das müsse sich dringend ändern und die Gesellschaft müsse mehr Bezug zur täglichen Bewegung finden. Kinder sollen "den natürlichen Bewegungsdrang, den sie haben, ausleben können."

3.800 Bildungseinrichtungen haben bisher teilgenommen

Die Sport-Dachverbände (ASKÖ, ASVÖ, Sportunion) sind seit 2009 für die Umsetzung der "täglichen Bewegungseinheit" verantwortlich. Sportunion-Vizepräsidentin Michaela Huber sagte, es ginge bei der Initiative nicht um Leistung, sondern darum, Kindern Spaß an Bewegung zu vermitteln. "Je früher ich damit anfange, desto mehr wird es zur Normalität, auch im späteren Leben Sport zu betreiben." Sport und Bewegung würden die Kosten im Gesundheitsbereich reduzieren.

Die "tägliche Bewegungseinheit" sei zeitlich und örtlich flexibel gestaltbar, erklärte Schmidt. Huber ergänzte, dass Schulen derzeit nur zwei bis drei Sportstunden pro Woche hätten. An Tagen ohne Sporteinheit kämen Coaches der Initiative (derzeit rund 3.300) an die Schulen. Im letzten Schuljahr seien 330.000 Bewegungseinheiten an über 3.800 Bildungseinrichtungen mit 22.000 Klassen durchgeführt worden.

Erstmals mehr Kinder fettleibig als untergewichtig

Der Vorsitzende im Dachverband der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, sprach sich im Vorfeld für eine flächendeckende Einführung der täglichen Bewegungseinheit aus, vor allem in Anbetracht der zunehmenden Fettleibigkeit von Kindern. Laut UNICEF seien heuer weltweit erstmals mehr Kinder fettleibig als untergewichtig. In Österreich sind rund 28 von 100 Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren übergewichtig oder adipös, wobei Buben deutlich häufiger betroffen seien als Mädchen. Ungesundes Essen und Bewegungsmangel seien die Hauptursachen.

(Quelle: apa)

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