Neben Gay sicherten sich auch Ex-Dopingsünder Justin Gatlin (9,89 Sekunden) und Charles Silmon (9,98) die WM-Teilnahme. Der auch davor schon schnellste Mann des Jahres (9,86) war nach seinem überraschend deutlichen Erfolg sichtlich zufrieden. "Es ist ein tolles Gefühl, mit dieser Zeit gewonnen zu haben. Ich bin ein glücklicher Mann", erklärte Ex-Weltmeister Gay, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde. "Noch ist nicht alles perfekt, aber ich bin gesund. Allein das zählt." Für Gay war es die drittschnellste Zeit, die er je in einem Rennen gelaufen ist.
Olympiasieger Bolt siegte in Abwesenheit des verletzten Weltmeisters Yohan Blake mühelos, war aber nicht zufrieden. "Ich habe noch viel Arbeit vor mir. Das Rennen an sich war nicht das beste. Ich bin noch nicht da, wo ich sein möchte", analysierte der Weltrekordler (9,58). Kemar Bailey-Cole wurde Zweiter in 9,98 Sekunden vor Nickel Ashmeade (9,99 Sekunden).
Angesprochen auf Gays Jahresweltbestzeit bei den US-Trials in Des Moines meinte Bolt: "Ich bin schon 9,58 und 9,63 gelaufen. Dies sind die Referenzzeiten. Die Trials dienen lediglich dazu, sich für die Weltmeisterschaften zu qualifizieren. Entscheidend ist das Rennen in Moskau." Der ehemalige Weltrekordler Asafa Powell konnte sich über 100 m dagegen nicht für die WM qualifizieren.
Bei den US-Frauen siegte in Abwesenheit der verletzten Titelverteidigerin Carmelita Jeter etwas überraschend English Gardner bei Rückenwind von 1,8 m/Sek. in der Jahresweltbestzeit von 10,85 Sekunden vor Octavious Freeman (10,87) und Alexandria Anderson (10,91). Auf Jamaika gewann Kerron Stewart in 10,94 Sekunden. Die zweifache 200-m-Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown war wegen ihres positiven Dopingtests nicht am Start. Shelly-Ann Fraser-Pryce fehlte ebenfalls, sie ist als Titelverteidigerin aber automatisch für die WM qualifiziert.
(Quelle: salzburg24)