Sanierung oder Neubau?

26,9 Mio. Euro für neue Eishalle – umstrittene Pläne im Volksgarten

Die überdachte Freifläche im Volksgarten ist in die Jahre gekommen. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 16. Juni 2023 14:34 Uhr
Risse im Boden, Moos am Dach und verbogene Holzbalken – die überdachte Eislauf-Freifläche im Salzburger Volksgarten schreit nach Erneuerung. Der ressortzuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger hat am Freitag einen Amtsbericht mit Plänen für einen Um- und Neubau der Eishallen präsentiert. Wir waren beim Lokalaugenschein dabei.

Im Betonboden ragen Kühlkabel aus dem rissigen Boden. Beim Blick auf das Dach sind feuchte Stellen und sogar Moosbildung zu erkennen. Die Freifläche im Salzburger Volksgarten ist sichtlich gezeichnet. Auch die Umkleideräume und die sanitären Anlagen lassen sehr zu wünschen übrig.

Eisfläche im Volksgarten mit groben Mängeln

51 Jahre Betrieb hinterlassen deutliche Spuren. Die Traglast des 2004 erbauten Daches soll nicht mehr der vorgeschriebenen Norm entsprechen. Roland Oberhauser, Leiter der städtischen Betriebe, weist beim Lokalaugenschein von SALZBURG24 auf die Mängel hin: "Die Halle muss bei nur fünf Zentimeter hohem Schnee gesperrt werden. Es tropft Kondenswasser auf die Fläche und die für die Dachkonstruktion verwendeten Grobspannplatten quellen auf."

Im derzeitigen Zustand könne die Eishalle maximal bis 2025 betrieben werden, so Oberhauser. Deshalb legte der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Freitag einen Amtsbericht mit Plänen für einen Um- und Neubau vor.

Zwischen Neubau und Sanierung liegen zwölf Millionen Euro

Nach einjähriger Planung stehen drei Varianten zur Diskussion. Beim ersten Entwurf kosten eine Minimalsanierung der bestehenden Trainingshalle, neue Beton-Bodenplatte, neues Dach, neue Kabinen, aber keine umschließenden Wände rund 14 Millionen Euro. "Das wäre aber nur ein Flickwerk mit Ablaufdatum", betonte Auinger gegenüber S24.

Der zweite Plan würde einen Neubau (örtlich leicht versetzt) inklusive einer Gesamt-Neuplanung des Volksgartens bedeuten. Die geschätzten Kosten belaufen sich dabei auf 26,9 Millionen Euro. Das Land würde 20 Prozent davon übernehmen, versicherte der beim Medientermin ebenfalls anwesende Neo-Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ). Bei einer möglichen Umsetzung wäre dabei auch ein Platz für eine neue Eisarena und einer Tiefgarage vorgesehen.

Die zuständigen Beamten rechnen mit einer Planungs- und Bauzeit von 31 Monaten. Nun ist die Stadtregierung am zug: "Ich rechne mit einer politischen Mehrheit für das Projekt", sagte Auinger.

Über 150.000 Hobbyeisläufer:innen in Salzburg

Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) winkte die Pläne medial zuletzt deutlich ab. Der Grund: Das Projekt sei viel zu detailliert, zu teuer und nicht zu priorisieren. "Herrn Preuner ist der Amtsbericht zu sehr ins Detail gegangen, die Finanzabteilung wollte gar einen Plan ohne Budgetzahlen", wunderte sich Auinger. Nun sollen die "Wogen" allerdings wieder geglättet sein. "Denn wir müssen es gemeinsam anpacken. Salzburg ist bei den Eishallen hinter Burgenland in puncto Infrastruktur Vorletzter", betonte der Vizebürgermeister.

Im Vorjahr besuchten über 150.000 Hobbyeisläufer:innen die Eisarena. Um den 31 Mannschaften mit knapp 1.100 Aktiven eine zeitgemäße Eisfläche bieten zu können, müssen alle Entscheidungsträger an einem Strang ziehen. Ansonsten leidet nur der Breitensport sowie die Synchron-Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft, die 2026 in Salzburg geplant ist, unter dem sich aufbauenden Politikum.

Bildergalerien

So sieht die erste Variante beim Volksgarten aus: Minimalsanierung und Erweiterung der bestehenden Freilauffl\u00e4che.
So sieht die zweite Variante beim Volksgarten aus: Neubau einer Trainingshalle mit ganzj\u00e4hriger Nutzung.
So sieht die dritte Variante beim Volksgarten aus: Neubau einer Trainingshalle und Planung eines Gesamtkonzepts inklusive neuer Haupthalle.

Bildergalerien

Der Boden löst sich auf und Kabeln von der Kühlung schauen heraus. Salzburgs Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ/li.), Roland Oberhauser (Mitte), Leiter der städtischen Betriebe, und Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und beim Lokalaugenschein im Salzburger Volksgarten.
Im Bild v. li. n . re.: Salzburgs Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ), Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und Roland Oberhauser, Leiter der städtischen Betriebe, beim Lokalaugenschein im Salzburger Volksgarten.
Salzburgs Bürgermeister und Sportstadtrat Bernhard Auinger (SPÖ/li.) zeigt Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ/re.) die Pläne für die neuen Eishallen.
Salzburgs Bürgermeister und Sportstadtrat Bernhard Auinger (SPÖ): "Die Zeit der überdachten Freifläche im Volksgarten ist abgelaufen."
Der Boden löst sich auf und Kabeln von der Kühlung schauen heraus. Salzburgs Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ/li.) beim Lokalaugenschein im Salzburger Volksgarten.
Der Boden löst sich auf und Kabeln von der Kühlung schauen heraus. Salzburgs Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ/li.), Roland Oberhauser (Mitte), Leiter der städtischen Betriebe, und Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und beim Lokalaugenschein im Salzburger Volksgarten.

(Quelle: salzburg24)

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