Jacqueline Seifriedsberger hat nach 13 Saisonen im Skisprung-Weltcup ihren Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport erklärt. "Bereits in den letzten Jahren hat es mich extrem viel Überwindung gekostet, weit zu springen und sauber zu landen. Das wurde von Saison zu Saison schwieriger", erklärte die Oberösterreicherin in einer ÖSV-Mitteilung vom Mittwoch ihre Beweggründe. Sie habe in der Vorbereitung auf die anstehende Olympia-Saison gemerkt, nicht mehr 100 Prozent geben zu können.
Karriere-Aus nach 228 Weltcup-Starts und sieben WM-Medaillen
Seifriedsberger beendet die abgelaufene Weltcupsaison als Fünfte der Gesamtwertung und damit als beste Österreicherin. In Zao gelang ihr im Jänner der dritte Weltcupsieg ihrer Karriere. Die 34-Jährige holte sieben Medaillen (fünfmal Silber, zweimal Bronze) bei Weltmeisterschaften. Sie war schon in den Anfängen des Frauen-Weltcups (2011/12) mit dabei. 228 Weltcupstarts stehen für Seifriedsberger zu Buche.
"Entscheidung nicht von heute auf morgen gefallen"
"Neue Regeln, technische Veränderungen und höhere Ansprüche machen es notwendig, sich ständig anzupassen und mit voller Hingabe dabei zu sein", meinte Seifriedsberger. Diese Hingabe sei nicht mehr vollends vorhanden. "Die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, ist dabei nicht von heute auf morgen gefallen, sondern über einen längeren Zeitraum in mir gereift."
Die Ereignisse des vergangenen Wochenendes hätten außerdem noch einmal gezeigt, dass der Entschluss der richtige sei. Beim Olympia-Test in Predazzo hatte sich die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig ebenso wie die Kanadierin Alexandria Loutitt einen Kreuzbandriss zugezogen.
"Ich kann mich noch gut erinnern, als ich vor 17 Jahren meinen ersten Job als Trainer im Damenteam angetreten habe. Jacqueline war damals schon dabei und maßgeblich an der Entwicklung des Damenskisprungs in Österreich beteiligt", meinte Florian Liegl, der Sportliche Leiter Skisprung und Nordische Kombination im ÖSV.
Drei Stützen bei ÖSV-Skispringerinnen weg
Frauen-Cheftrainer Thomas Diethart fallen nach der Verletzung von Pinkelnig sowie den Rücktritten von Seifriedsberger und Sara Marita Kramer drei Stützen im Team weg. Weltcuppunkte sammelten im vergangenen Winter außerdem Lisa Eder, Julia Mühlbacher, Chiara Kreuzer und Meghann Wadsak. Wie Diethart erklärte, seien in den Nachwuchszentren vielversprechende Talente zu sehen.
(Quelle: apa)