Einen Tag nach dem folgenschweren Predazzo-Sturz von Eva Pinkelnig auf der Normalschanze hat es am Freitagabend Alexandria Loutitt auf der Großschanze erwischt. Für die Freundin des Kärntner Skisprung-Gesamtweltcupsiegers Daniel Tschofenig ist die Olympia-Saison damit auch gelaufen, sie hat zudem einen Meniskusschaden erlitten.
Keine Olympia-Generalprobe für ÖSV-Damen
Die ÖSV-Frauen verzichteten in Folge auf ein Antreten im Großschanzenbewerb des Sommer-Grand-Prix. Das auch unter dem Eindruck eines Sturzes der japanischen Kombi-WM-Dritten Haruka Kasai, einer weiteren Weltklasse-Athletin. Die Diagnose stand in ihrem Fall zwar vorerst noch aus, es sind aber auch hier ähnliche Verletzungen zu befürchten. Pinkelnig hatte am Donnerstag im zweiten Durchgang des Normalschanzen-Bewerbes einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie, einen Riss des Innen-und Außenmeniskus sowie einen Knorpelschaden erlitten. Die 37-jährige Vorarlbergerin wurde in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck am Freitag erfolgreich operiert.
Die letzte Olympia-Chance der Gesamtweltcupsiegerin 2022/23 ist damit wohl dahin, die 21-jährige Loutitt kann immerhin auf die Frankreich-Spiele 2030 hinarbeiten. Sie war am Freitagabend in der Qualifikation auf der wie die Normalschanze umgebauten Großschanze bei ihrer Landung auf 129 m aus großer Höhe zu Fall gekommen, versuchte aufzustehen, wurde dann aber ins Krankenhaus abtransportiert.
FIS möchte höchstmögliche Sicherheit wiederherstellen
In Folge der Ereignisse entschied sich Österreichs Skiverband (ÖSV) in Abstimmung mit der sportlichen Leitung, Cheftrainer Thomas Diethart und den Athletinnen, auf ein Antreten im für (den heutigen) Samstag angesetzten Großschanzen-Bewerb zu verzichten. Der Weltverband (FIS) erwäge notwendige Änderungen im Materialbereich, um den aktuellen Entwicklungen entgegenzuwirken und die höchstmögliche Sicherheit wiederherzustellen, hieß es von ÖSV-Seite. Lisa Eder und Julia Mühlbacher waren für die Konkurrenz qualifiziert. Die ÖSV-Männer treten aber weiter an.
Diethart berichtete von und aus einer aufgrund der schweren Knieverletzungen von der FIS einberufenen Sitzung. "Es ist besprochen worden, dass der Anzug verändert werden muss, damit so hohe und schwere Landungen nicht mehr zustandekommen." Bis entschieden sei, was mit dem Material passiere, gehe man beim ÖSV lieber auf Nummer sicher. "Wir wollen nichts riskieren. Wir haben leider schon Eva Pinkelnig verloren und gehen daher da lieber auf Nummer sicher."
Im Mixed-Kombinationsbewerb des Sommer-Grand-Prix von der Normalschanze belegten die Österreicher Johannes Lamparter, Claudia Purker, Lisa Hirner und Stefan Retteneger 1,7 Sek. hinter dem deutschen Quartett Rang zwei.
(Quelle: apa)