Jetzt steht Eishockey-Meister Red Bull Salzburg mit dem Rücken zur Wand: Die Bullen verloren am Donnerstagabend das fünfte Halbfinal-Duell gegen Bozen mit 2:3 und dürfen sich somit keine weitere Niederlage in der Best-of-Seven-Serie, die jetzt ebenso bei 2:3 steht, erlauben. Nur ein Sieg am Samstag in Bozen kann das vorzeitige Saison-Aus der Salzburger verhindern. Vor Spielbeginn äußerte sich die Liga erneut und auch abschließend zu den rassistischen Vorfällen vom Dienstag südlich des Brenners.
Für die erste Schlagzeile des fünften Playoff-Halbfinales zwischen Red BullSalzburg und Bozen sorgte kurz vor Anpiff die Liga. Denn die Untersuchungen aufgrund des Rassismus-Eklats vom Dienstag wurden eingestellt. Das gab die Eishockey-Liga auf der Homepage und den sozialen Netzwerken bekannt.
Eishockey-Boss wehrt Vorwürfe ab
Dort heißt es: "Nach Durchsicht und Prüfung der eingelangten Stellungnahmen und Wahrnehmungsberichten hält die Rechtskommission fest, dass im Hinblick auf die fehlende Objektivierbarkeit der behaupteten Vorfälle keine weiteren Schritte zu setzen waren."
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Und weiter: "Die Eishockey-Liga betont nochmals, dass jegliche Form von Fremdenhass und Diskriminierung kategorisch ablehnt wird und verpflichtet sich, diese Werte in ihren Aktivitäten zu fördern und zu schützen. Die Eishockeyfamilie steht für Vielfalt, Chancengleichheit und Respekt."
"Gut, dass darüber berichtet wird, aber.."
Auf Nachfrage bei Liga-Boss Christian Feichtinger konnte man nicht genügend Beweise sammeln, um eine Strafe gegen Bozen auszusprechen: "Durch die Medienberichte hatten wir in den letzten Stunden wirklich viel Arbeit vor uns. Es ist zwar gut, dass über solche Dinge berichtet wird, aber wir haben alles getan, um den Sachverhalt zu klären. Nach Durchsicht der Videos konnten wir die Rufe und Beleidigungen in keiner Weise feststellen", nahm Feichtinger, der sich vor Spielbeginn auch bei Bullen-Manager Helmut Schlögl erklären musste, gegenüber SALZBURG24 Stellung.
Während die Liga ihre Statements abgab, schrieben Salzburg und Bozen auf dem Eis ein weiteres Kapitel in einem unglaublich spannenden Halbfinal-Krimi. Die Bullen konnten nach der Niederlage vom Dienstag in Bozen nicht nachlegen und gleich zwei Führungen nicht ins Ziel bringen. Nachdem Bozen-Schreck Drake Rymsha (9.) in Überzahl vorlegte, waren es die Füchse in Minute 36, als Luca Frigo eine ungeordnete Bullen-Defensive mit dem 1:1-Ausgleich bestrafte. Die Mozartstädter hatten wenige Sekunden vor dem zweiten Pausentee jedoch nochmals einen auf Lager. Und wie: In Unterzahl drückte Mario Huber (40.) auf den Turbo und verlud Bozen-Tormann Sam Harvey mit einer gekonnten Körpertäuschung zum 2:1.
Aberkanntes Sinn-Tor bricht Red Bull Salzburg Genick
Doch auch diese knappe Führung konnte die Crew von Headcoach Oliver David, die wieder mit Topscorer Peter Schneider auflief, nicht halten. Nach einem aberkannten Tor von Phillip Sinn war es erneut Bozens Luca Frigo (50.), der im Gegenzug das 2:2 über die Linie schaufelte. "Das war unser Genickbruch", sagte Mario Huber nach der Partie in der Mixed Zone, den Dylan Di Perna (57.) in der Schlussphase auch auf dem Videowürfel sichtbar machte. Denn der 27-Jährige stellte die Halbfinal-Serie zwischen Salzburg und Bozen mit seinem Treffer zum 3:2 ebenfalls auf 3:2 und den Meister unter Zugzwang.
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"Wir dürfen jetzt nicht mit hängenden Köpfen herumlaufen, sondern müssen mit breiter Brust nach Bozen fahren. Wir wussten ja ohnehin, dass wir dort noch einmal antreten müssen", gibt sich Torschütze Huber kämpferisch. Für Eishockey-Meister Red Bull Salzburg heißt es am Samstag (18 Uhr): Siegen oder fliegen. Was für die Bullen spricht? Jede Playoff-Serie zwischen den beiden Kontrahenten ging in der Geschichte über die volle Distanz.