Sicherheitsmaßnahme

Heiß diskutierter Ski-Airbag wird Pflicht

Veröffentlicht: 12. November 2024 09:24 Uhr
Auf dem Weg zu mehr Sicherheit im alpinen Skisport hat der internationale Skiverband FIS einen weiteren Schritt gemacht: Ab dieser Saison ist die Nutzung von Airbags in den Speed-Disziplinen verpflichtend. Diese Entscheidung wurde kürzlich endgültig abgesegnet und sorgt für intensive Diskussionen in der Skisport-Community.

Der FIS-Vorstand hat in der Vorwoche die verpflichtende Nutzung des Airbags in den Speed-Disziplinen endgültig abgesegnet. Die Bestimmung gilt ab dieser Ski-Weltcup-Saison. Die nationalen Verbände können aber Ausnahmen für Athletinnen und Athleten zulassen, falls diesen der Airbag nicht passt und das die Bewegungsfreiheit in gefährlicher Weise einschränkt, wie es in einer Erklärung der FIS hieß. "Der Grundgedanke des Airbags ist natürlich positiv", sagte Vincent Kriechmayr.

"Für die FIS steht die Sicherheit der Athleten an erster Stelle und ist nicht verhandelbar", wurde FIS-Generalsekretär Michel Vion zitiert. "Wir werden jede Maßnahme unterstützen, die nachweislich dazu beiträgt, die Gesundheit und das Wohlergehen der Sportler zu schützen."

Wirkung des Ski-Airbags umstritten

Ob erwiesen ist, dass der Airbag unter dem Skianzug schwere Verletzungen verhindern kann, ist jedoch umstritten. In der vergangenen Saison wurde heftig darüber diskutiert. Einige Athleten meinten, dass die Spezialweste mit aufblasbaren Luftkammern potenziell sogar gefährlich sei, wenn die Auslösung im falschen Moment passiere. Zudem seien Knieverletzungen im alpinen Skisport viel häufiger und gefährlicher, und gegen diese könne der Airbag nichts ausrichten. Der Airbag soll sich in dem Moment mit Luft aufblasen, in dem der Träger aus dem Gleichgewicht gerät, und soll primär den Oberkörper und den Nacken schützen.

ÖSV begrüßt Sicherheit-Regel

Beim ÖSV sei man grundsätzlich für den Airbag, hieß es zuletzt im Oktober im Vorfeld des Saisonstarts in Sölden von mehreren Seiten. Bisher sind aber nicht alle Athletinnen und Athleten damit gefahren. "Prinzipiell sind wir für Sicherheit", sagte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer. Gegen eine Aufschiebung der Verpflichtung hätte man jedoch nichts einzuwenden gehabt. "Es sind genug, die ihn fahren, aber ob man es heuer dann verpflichten muss, das könnte man schon überlegen", meinte Pfeifer.

Einer, der dem Airbag noch nicht vertraut, ist Speed-Ass Kriechmayr. "Ich bin ihn deswegen noch nicht gefahren, weil ich ihn noch nicht optimal gefittet habe für mich", sagte der Oberösterreicher. "Ich fahre Rennanzüge, die sehr beweglich sind. Ich muss mich rühren können. Der Airbag hat mir von der Passform noch nicht 100 Prozent gepasst", betonte er. "Grundsätzlich ist alles, was unseren Sport sicherer macht, zu befürworten, aber es gibt schon auch noch andere Dinge, wo man ansetzen kann. Der Airbag wird nicht das Allheilmittel sein."

Einige Ski-Asse trugen keinen Airbag

Kriechmayr ist mit seiner Haltung nicht alleine. Auch Aleksander Aamodt Kilde, Dominik Paris oder Lara Gut-Behrami trugen zuletzt keinen Airbag. Marco Odermatt, Sofia Goggia und viele andere sind dagegen bereits ausgerüstet.

Ob der ÖSV für Kriechmayr (oder andere) eine Ausnahme anmelden wird, wird sich zeigen. Das erste Speedrennen in dieser Saison steht erst am 6. Dezember in Beaver Creek auf dem Programm, wo es eine Abfahrt zu absolvieren gilt. Schon davor geht es Mitte November noch zu einem Speed-Vorbereitungsblock in die USA.

(Quelle: apa)

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