Eine starke Saison in der Nordischen Kombination endete am Dienstag für Thomas Rettenegger mit einem bitteren und im Nachhinein auch unnötigen Sturz in Trondheim. Der Pongauer knallte bei seinem Versuch Telemark zu setzen in den Schnee und zog sich einen knöchernen Ausriss in der Schulter zu. Auch wenn nach derzeitigem Stand eine OP nicht notwendig ist, überwiegt beim Salzburger die Enttäuschung. Der Blick richtet sich allerdings bereits wieder in Richtung kommenden Winter.
Thomas Rettenegger: "Brauche sicher noch ein paar Tage, um alles zu verarbeiten"
Rettenegger bleibt vorerst und auch für den Rest der Saison nur die Rolle des Zuschauers: "Es tut wirklich extrem weh, dass ich nur zuschauen kann. Jetzt brauche ich sicher noch ein paar Tage, um das alles zu verarbeiten", zeigte sich der ÖSV-Athlet im Gespräch mit SALZBURG24 frustriert. Zumal der Sturz seiner Meinung nach vermeidbar gewesen wäre. "Ich wollte alles aus meinem Sprung herausholen und habe dann aus irgendeinem Grund versucht, einen Telemark zu setzen. Aber die Bedingungen ließen das nicht zu. Wir wussten, dass es stoppen würde, aber ich glaube, ich habe nicht genug reagiert, um einfach sicher zu landen. Der Sturz wäre vermeidbar gewesen. Am Ende ist es aber einfach passiert", blickte er auf seine Bauchlandung zurück.
Internationale Athleten senden Salzburger Kombinierer Nachrichten
Auch wenn im Moment "die Trauer überwiegt", der Bruch in der rechten Schulter hätte schlimmer sein können. "Im Moment fällt es mir noch schwer, dem Ausfall etwas Positives abzugewinnen. In der nächsten Woche konzentriere ich mich darauf, dass der Bruch so bleibt, wie er ist und sich nicht bewegt. So wie er jetzt ist, heilt er gut und das ist das oberste Ziel", so Rettenegger, der sich auch über die vielen Nachrichten von anderen Athleten freute. "Das waren nicht nur Teamkollegen, sondern auch Athleten aus anderen Nationen. Das zeigt, dass es irgendwie nicht nur um den Erfolg geht, sondern dass man ab und zu auch mitleidet", konnte der Pfarrwerfener (Pongau) wieder lächeln.
Rettenegger plant volle Attacke in neuer Saison
Auch wenn die aktuelle Situation sehr schwer zu verstehen sei, richtete der 25-Jährige bereits eine erste Kampfansage an die Konkurrenz. "Ich bin hoch motiviert. Niemand soll denken, dass er nächstes Jahr mehr Chancen hat, nur weil ich jetzt auf den Bauch gefallen bin. Ich werde alles geben, um nächste Saison wieder voll zu attackieren".
In der abgelaufenen Saison schaffte es Thomas Rettenegger in zehn Bewerben dreimal in die Top-Ten und kam damit seinem Bruder Stefan Rettenegger (sieben Top-Ten-Ergebnisse) gefährlich nahe.
(Quelle: salzburg24)