Langläufer oft über Wolken

Vielfliegerei: "Jede Sportart muss sich am Riemen reißen"

Michael Föttinger war bei den Olympischen Spielen in Peking im Einsatz. Ihm sind die Langstrecken-Flüge ein Dorn im Auge. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 21. November 2023 11:53 Uhr
Der österreichische Langlauf-Zirkus muss heuer zu 15 verschiedenen Weltcup-Stationen anreisen. Heute geht es für den Salzburger Michael Föttinger und Co. von München ins finnische Ruka, wo der Saisonstart wartet. Dem Strobler schmecken die vielen Flüge nicht und er nimmt den Sport in die Pflicht.

Dass viele Wintersport-Events auf dem gesamten Globus stattfinden, ist längst Usus. In Zeiten des Klimawandels wird die Vielfliegerei auch im Sport intensiv diskutiert.

Ein Beispiel: Die Nordischen Kombinierer rechnen von Ende November bis Mitte März mit rund 15 Flügen, die sie benötigen, um ihre Sportart professionell ausüben zu können. Die Rettenegger-Brüder sprechen dabei von einem "nötigen Übel. Fliegen macht nicht so viel Spaß, aber man will und muss zu den Wettkämpfen kommen", betonte Stefan Rettenegger gegenüber SALZBURG24.

Auf Langläufer:innen warten zwei Übersee-Flüge

Bei den Langläufer:innen ist der Reise-Umfang ident. Teresa Stadlober, Michael Föttinger aus Salzburg sowie das gesamte ÖSV-Team müssen dabei sogar noch weiter reisen. In Kanada (Canmore) und den Vereinigten Staaten von Amerika (Minneapolis) stehen zwei Übersee-Flüge an. Der letztgenannte Standort ist rund 7.500 Kilometer Luftlinie von Föttingers Heimat Strobl (Flachgau) entfernt.

Rettenegger-Brüder greifen gemeinsam nach Podestplätzen

Thomas Rettenegger und sein Bruder Stefan Rettenegger zählen auch in diesem Jahr zweifellos zu den stärksten Kombinierern des ÖSV. Anders als sonst hat sich das Brüderpaar gemeinsam auf den am …

"Natürlich macht man sich in Zeiten des Klimawandels Gedanken über das Thema. Als Leistungssportler haben wir einen größeren Fußabdruck als andere Leute – dessen ist man sich bewusst, weil man eben viel herumfliegt. Trotzdem gehört das optimiert. Jede Sportart muss sich am Riemen reißen und dagegen etwas machen, damit der Fußabdruck für jeden Sportler und den ganzen Zirkus so gering wie möglich ist. Denn ich finde nicht, dass der Sport alles darf. Jeder soll seinen Beitrag dazu leisten", erläuterte der 26-jährige Föttinger im Video-Interview mit S24 (siehe oben).

Michael Föttinger APA/EXPA/JFK
Michael Föttinger war bei den Olympischen Spielen in Peking im Einsatz. Ihm sind die Langstrecken-Flüge ein Dorn im Auge. (ARCHIVBILD)

Salzburger Sportler wünschen sich mehr Rennen in Europa

Thomas Rettenegger würde sich "mehr Rennen in Europa wünschen". Der Kombinierer sprach aber auch über die andere Seite des Vielfliegens. "Wir sehen dafür viele Orte, die sehr schön sind. Da nimmt man so lange Flüge gerne in Kauf."

 

Das Trio erreicht am Dienstag mit dem gesamten Team Finnland und kämpft ab Freitag um die ersten Weltcup-Punkte. Während Föttinger beim Langlaufen im Sprint eine regelmäßige Platzierung in den Top-30 anstrebt, schielen die Rettenegger-Brüder auf Podest-Stammplätze in der Nordischen Kombiniation.

(Quelle: salzburg24)

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