"Für mich unverständlich"

Weltcup-Start in Sölden sorgt für Regierungskritik

Bilder von der Schneekontrolle vor dem Weltcuprennen am Rettenbachferner in Sölden.
Veröffentlicht: 24. Oktober 2023 10:43 Uhr
Die Kritik am Weltcup-Start in Sölden am Wochenende reißt nicht ab – nun kommen auch Seitenhiebe von der Bundesregierung. Die Äußerungen verärgerten indes die Tiroler ÖVP.
SALZBURG24 (tp)

Von Regierungsseite hat es Kritik am frühen Start in den Alpinski-Weltcup in Sölden gegeben. Sowohl Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) als auch ÖVP-Umweltsprecher Abg. Johannes Schmuckenschlager äußerten sich am Montag im Ö1-Journal skeptisch über die am Wochenende angesetzten Rennen, die auf dem Rettenbachferner auf einem weißen Kunstschnee-Band über die Bühne gehen.

Tiroler ÖVP-Kritik an Gewessler-Aussagen

Die Ministerin meinte unter anderem: "Wir haben im Oktober die heißesten Oktober-Tage gehabt, die bisher gemessen wurden. Da ist es für mich unverständlich, warum man auf Biegen und Brechen an einem Ski-Start im Oktober festhalten muss, weil das versteht wirklich keiner, warum jetzt in diesem Umfeld auf den letzten Gletscherresten schon Ski gefahren werden muss." Die FIS solle ihre Zeitpläne überdenken, forderte Gewessler.

Schneekontrolle vor Sölden-Weltcup APA/EXPA/JOHANN GRODER
Bilder von der Schneekontrolle vor dem Weltcuprennen am Rettenbachferner in Sölden.

Die Äußerungen der Umweltministerin sorgten indes für Kritik aus den schwarzen Reihen in Tirol. ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf fragte sich gegenüber der APA, ob Gewessler "nichts anderes zu tun hat, als einen erfolgreichen Austragungsort für den Skiweltcup, wie es Sölden ist, zu kritisieren."

"Wenn Gewessler hier wirklich was ändern will, soll sie mit der FIS Gespräche führen, statt einen erfolgreichen Austragungsort pauschal zu kritisieren", attackierte Wolf, auch Bürgermeister der Ötztaler Gemeinde Umhausen, die Ministerin. Im Übrigen sei "ihr Chef" der grüne Parteichef, Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler. "Wenn Gewessler es ein Anliegen gewesen wäre, den Skiweltcup erst später zu starten, hätte sie genug Zeit gehabt, um Kogler um Gespräche mit der FIS zu bitten", ließ Wolf wissen.

"Bilder keine gute Werbung für Tourismus"

Mehr mit Gewessler auf einer Linie und ebenfalls Unverständnis zeigte hingegen Wolf-Parteifreund Schmuckenschlager, zumal die Bilder keine gute Werbung für den Tourismus seien. "Wenn dann die Bilder, die transportiert werden, auch keine Schneelandschaft transportieren, dann ist auch das natürlich zu hinterfragen. Ich glaube, wenn man ein bisschen nach hinten rückt und auch noch sozusagen vor den großen Ski-Openings dran ist, dann wären auch die Bilder entsprechend unterwegs", sagte der ÖVP-Nationalratsabgeordnete.

Übrigens: Kurz vor dem Start der neuen Weltcup-Saison in Sölden lässt eine Integral-Umfrage im Auftrag von Greenpeace aufhorchen. Demnach findet eine breite Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher (80 Prozent), dass der Weltverband FIS bei alpinen Skirennen nicht auf Klimaschutz achtet.

(Quelle: apa)

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