Demnach sollen bereits beschlagnahmte Daten offenbar wieder gelöscht worden sein. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien wollte sich auf APA-Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.
Daten von außen gelöscht
Als die Ermittler vor zwei Wochen erstmals unangekündigt im Magistrat auftauchten, diskutierten sie mit den Anwälten der Stadt über eine Versiegelung der beschlagnahmten Daten. Noch während in dieser Zeit die Festplatte der Ermittler mit dem Stadtserver verbunden war, soll von außen ein Großteil der beschlagnahmten Daten auf dem Speicher der Ermittler wieder gelöscht worden sein. Ein Umstand, der sich offenbar erst später bei der Prüfung der beschlagnahmten elektronischen Daten herausgestellt hat. Darum rückten die Beamten am Donnerstag erneut in der Datenverarbeitung der Stadt an, um wieder Daten zu kopieren oder zu rekonstruieren.
Recherchen zugelassen
Ein Sprecher der Stadt bezeichnete den Vorwurf in einer ersten Reaktion als schwer vorstellbar. "Das wäre wie in einem zweitklassigem Roman. Wer sich damit auskennt, weiß auch, dass er Spuren hinterlässt, das wäre eine gravierende Dummheit." In einer Aussendung betonte die Stadt zudem, die Recherchen der Ermittler gelassen zu sehen. "Es besteht nach wir vor die Überzeugung, dass im Zusammenhang mit der Übertragung offener Swap-Positionen an das Land seitens der Stadt oder ihrer Organe keine rechtswidrigen Handlungen gesetzt wurden."
Zeitpunkt ungünstig
Allerdings stößt man sich am Zeitpunkt der aktuellen Durchsuchung: "Drei Tage vor der Nationalratswahl ist eine voll handlungsfähige EDV-Abteilung für die Vorbereitung der Wahl unabdingbar." Unter der Hand war am Donnerstag auch wiederholt von einer möglichen Retourkutsche der WKStA die Rede, weil sich die Stadt juristisch heftig gegen die erste Hausdurchsuchung vor zwei Wochen gewehrt hat. Stadtchef Heinz Schaden war für eine Stellungnahmen nicht erreichbar, er ist zur Zeit auf Urlaub. (APA)
(Quelle: salzburg24)