"Bereits morgen Nachmittag kann es zu einzelnen lokalen Gewittern kommen, die Niederschlagsmengen bleiben aber noch gering", so Meteorologe Josef Haselhofer von der Wetterdienststelle Salzburg am Freitag zur APA. Je nachdem, wie lange der Föhn am Wochenende aushält, wird am Sonntagnachmittag, spätestens jedoch am Abend, allerdings eine Kaltfront von Südwesten erwartet. "Diese kann heftige Gewitter mit Sturm, Hagel und Starkregen auslösen. Damit sind Muren und auch lokale Überflutungen wahrscheinlich."
Böden von Wasser gesättigt
Die Böden seien oberflächlich zwar wieder trocken, "innen drinnen aber nach wie vor gesättigt, nass und noch nicht verfestigt." Regen fließt sofort ab, Rückhalteflächen wie Wiesen stehen aber nach wie vor unter Wasser. "Größere Überschwemmungen sind aus heutiger Sicht aber weitgehend ausgeschlossen. Weil die Böden so aufgeweicht sind, kann ein Guss aber einen Bach rasch über die Ufer treten lassen und wieder Geröll mitnehmen."
Lage im Pinzgau weiter brisant
Das macht die Lage vor allem im Salzburger Pinzgau brisant: Dort sind die Schutzbauwerke und Muren-Sperren mit Schutt und Holz bis zum Rande verlandet und so voll, dass sie dringend freigemacht werden müssen, um ein weiteres Hochwasser-Ereignis abfedern zu können. "Wir arbeiten derzeit auf Hochdruck, um die Hotspots auszuräumen", sagte am Freitag Gebhard Neumayr von der Wilbach- und Lawinenverbauung Pinzgau zur APA. "Die Arbeiten beginnen, sobald es am Morgen hell wird und dauern bis Einbruch der Dunkelheit."
235 Einsatzstellen im Pinzgau
In einzelnen Bauwerken würden teilweise bis zu 30.000 Kubikmeter Material liegen. Derzeit gebe es allein im Pinzgau 235 Einsatzstellen, Tendenz weiter steigend. "Wir haben momentan an die 50 Geräte wie Bagger, Schub-Raupen und Lkw im Einsatz, mit denen das Material auf Deponien abtransportiert wird, wo das Holz aus dem Geröll entfernt wird. Wir sind optimistisch, bis Ende des Wochenendes die zentrale Stellen ausgeräumt zu haben", so Neumayr.
Bundesheer hilft mit "Black Hawk"
Auch das Bundesheer ist bei den Aufräumarbeiten involviert und stand am Freitag mit zwei "Black Hawk"-Hubschraubern und einem dritten Hubschrauber des Typs AB212 im Einsatz. Die Helikopter seilen Soldaten vom Gebirgskampfzentrum in unzugängliche Gräben ab, die dort gemeinsam mit Mitarbeitern der Wildbachverbauung Verklausungen lösen. "Das ist eine gefährliche Arbeit, weil die Bäume unter Spannung stehen", so Presseoffizier Gerald Gundl vom Militärkommando Salzburg. Er rechnete am Freitag damit, dass das Bundesheer noch einige Tage im Einsatz stehen werden. (APA)
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(Quelle: salzburg24)