Seit Tagesanbruch waren erneut Hundertschaften von Einsatzkräften mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Vom Normalzustand waren die betroffenen Gebiete nach den sintflutartigen Regenfällen aber noch weit entfernt.
A8 ab Mittwoch befahrbar
Ersten Schätzungen zu Folge wird es möglich sein, ab Mittwochabend in beiden Richtungen jeweils eine Fahrspur für den Verkehr freizugeben. Bis zur kompletten Freigabe der Autobahn wird jedoch noch längere Zeit vergehen, da umfangreiche Baumaßnahmen zur Wiederherstellung nötig sind.
Pegel sinken weiter
Die Pegel der Flüsse fielen weiter, von den völlig durchfeuchteten Hängen und den verklausten Wildwassersperren ging aber weiter Gefahr aus. "Die allgemeine Hochwassersituation entspannt sich, selbst die steigende Frostgrenze und die damit beginnende Schneeschmelze in den Bergen wird zu keiner Verschärfung mehr führen", so Norbert Altenhofer vom Referat Katastrophenschutz des Landes zur APA. Nun gelte es, vor allem die mit Schutt und Holz voll geräumten Schutzbauten zu leeren. "Wir wollen die Sperren und Stauräume bis Ende der Woche soweit freimachen, dass ein weiteres Ereignis abgefedert werden kann."
Schutzbauten intakt
Die Schutzbauten an den Wildbächen sind landesweit intakt, allerdings teilweise halb oder ganz mit Geröll gefüllt. Bei den Ausräumungsarbeiten hat die Räumung dieser Schutzbauten höchste Priorität. Ziel ist es, bis Ende der Woche die Sperren und Stauräume soweit frei zu machen und auszuräumen, dass neue Geröllmassen gegebenenfalls abgefangen werden können. Gleichzeitig geht es darum, auch jene Gräben, in denen es keine Schutzverbauungen gibt, von Geröll und Holz zu räumen.
800 Feuerwehrleute im Einsatz
Laut dem Landesfeuerwehrkommando Salzburg standen zu Dienstagmittag 25 Feuerwehren und Löschzüge mit rund 800 Einsatzkräften im Einsatz. In vielen Gemeinden werden nach wie vor Keller ausgepumpt. Eine zentrale Rolle spielte weiter auch das Bundesheer. Laut Pressesprecher Gerald Gundl standen am Dienstag 403 Soldaten in unmittelbarem Hilfseinsatz, 100 weitere Helfer waren im Hintergrund mit Koordination und Logistik beschäftigt. Schwerpunkt des Assistenzeinsatzes lag in den drei Gemeinden Taxenbach, Hüttau und Oberndorf.
176 Schadensstellen im Pinzgau
Im Pinzgau gibt es aktuell bisher 176 Schadensstellen, an denen Kräfte im Einsatz sind. Schwerpunkte sind Taxenbach, Weißbach bei Lofer, Saalfelden, Uttendorf und Zell am See. Ein weiteres Problem sind die Wildbäche, da die meisten Wildbachsperren überfüllt sind und in den nächsten Tagen geräumt werden müssen.
Suche nach Vermissten in Taxenbach geht weiter
Trotz des trüben Wassers und dem nach wie vor relativ hohen Pegelstand der Salzach standen Dienstagmittag zwölf Mitglieder der Wasserrettung im Einsatz, um nach den beiden in Taxenbach vermissten Personen zu suchen. Mitglieder der Bergrettung unterstützen sie bei der Suche. Eine Mure hatte in der Gemeinde in der Nacht auf Sonntag einen 48-jährigen Bauern und vierfachen Familienvater mitgerissen, als dieser mit seinem Traktor einen Weg frei räumen wollte. Kurz darauf wurde auch eine 19-jährige Frau, die mit ihrer Schwester mit einem Auto in einen Bach gedrückt wurde, nach dem Aussteigen vom Wasser mitgerissen.
Hüttau im Pongau als Einsatzschwerpunkt
Einsatzschwerpunkt im Pongau ist nach wie vor Hüttau, wo 50 Personen durch Evakuierungen von Häusern in Sicherheit gebracht werden mussten. Sie sind entweder bei Verwandten oder in Gasthäusern untergebracht, auf längere Sicht sind voraussichtlich drei Häuser nicht mehr bewohnbar. Die Aufräumungsarbeiten werden noch mindestens zwei Wochen andauern. Derzeit unterstützen 117 Assistenzkräfte des Bundesheeres die Bevölkerung bei den Aufräumungsarbeiten. Auch im Bezirk Pongau konzentrieren sich die Behörden auf die Schadensaufnahme und Wiederherstellungsmaßnahmen.
Die zwölf evakuierten Personen in Großarl konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren, die fünf Personen aus Wagrain sind weiterhin in Ausweichquartieren untergebracht. Die Verkehrslage hat sich weitgehend beruhigt, die Verbindung zwischen Bischofshofen und Mühlbach wird voraussichtlich am frühen Nachmittag wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
Wallersee tritt über die Ufer
Auch der Wallersee trat nach den anhaltenden Regenfällen über die Ufer. Das Seekirchner Strandbad und der Campingplatz standen am Dienstag bis zu eineinhalb Meter unter Wasser. Es wird voraussichtlich noch einige Tage dauern bis sich der See in sein ursprüngliches Becken zurückzieht.
Beruhigung im Tennengau
Einsatzschwerpunkte im Tennengau waren Hallein und das Wiestal, wobei Aufräumungsarbeiten und das Auspumpen von Kellner im Vordergrund standen. In Annaberg wurden zwei Häuser evakuiert, die Bewohnerinnen und Bewohner können voraussichtlich morgen wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Neumayrbrücke in Hallein wurde beim linken Brückenpfeiler unterspült. Die Auswirkungen auf das Brückentragwerk sind wegen des Pegelstandes der Salzach derzeit nicht abzuschätzen.
Normalität in der Stadt nach Hochwasser
In der Stadt Salzburg hat sich die Lage normalisiert, alle Brücken sind wieder befahrbar, die Salzachstege sind ebenfalls wieder ungehindert zu benützen. Die Hochwasserschutzwände wurden von der Berufsfeuerwehr Salzburg bereits abgebaut. Der Wasserstand der Salzach hat annähernd wieder das normale Niveau erreicht. Der Wasserstand in den Stadtbächen ist ebenfalls stark zurückgegangen. Beim Bürgerservice sind die Formulare für Schadensmeldungen das Land aufgelegt.
Die Salzburg AG berichtet auf Anfrage von Salzburg24.at, dass nun die Fernwärmeschächte mit Hochdruck gereinigt werden, dadurch tritt in mehreren Stadtteilen Dampf aus den Kanalschächten aus. "Ein ganz normaler Vorgang nach dem Hochwasser, der ein paar Tage dauert", so Sigi Kämmerer von der Salzburg AG. Zu Einschränkungen des Fernwärmenetzes kam es aufgrund des Hochwassers nicht.
Optimistische Wetterprognose
Zumindest die Wetterprognose für die nächsten Tage stimmt die Einsatzkräfte im Land optimistisch. Am Nachmittag lockern die Wolken vor allem in den Gebirgsgauen auf, die Nacht soll weitgehend niederschlagsfrei verlaufen. Am Mittwoch scheint im ganzen Land zeitweise die Sonne, allerdings bilden sich Quellwolken, aus denen einzelne, aber unergiebige Regenschauer möglich sind. (S24.at/APA)
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(Quelle: salzburg24)

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