Salzburger Festspiele

Festspiele: "Mit Tod und Teufel wird weiterverhandelt"

"Eine Oper, die aus der Reihe tanzt" hat Pereira mit Mozarts "Entführung aus dem Serail" angekündigt.
Veröffentlicht: 07. November 2012 13:50 Uhr
"Als Deutscher wusste ich nicht, dass die Besetzung des "Jedermann" von nationalem Interesse ist", sagte Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf am Mittwoch bei der Programmpräsentation der Salzburger Festspiele für 2013.

"Es ist wie bei der Papstwahl, und kann ich sagen, 'Habemus Jedermann'". Für die Hauptrolle haben die Festspiele Cornelius Obonya engagiert, die Buhlschaft wird von Brigitte Hobmeier verkörpert werden. Andere wichtige Besetzungen sind noch offen. "Mit Tod und Teufel wird weiterverhandelt", so Bechtolf.

Tiefes Begreifen und Respekt wichtig

Bechtolf betonte, dass tiefes Begreifen und Respekt gegenüber diesem Mysterienspiel für eine gute Inszenierung ebenso nötig seien, wie kritische Distanz und das Vermeiden von kniefälligem Kitsch. Dies sei durch das Regie-Team Julian Crouch und Brian Mertes gewährleistet. "Der Satz von Ko-Regisseur Mertes, der meinte, wir alle seien die Gemeinschaft der künftigen Toten, hat mich überzeugt, das scheint mir die richtige Annäherung an das Stück."

Keine Oper von György Kurtag

In der Oper bringt Intendant Alexander Pereira nicht wie ursprünglich angekündigt die Uraufführung eines Werkes von György Kurtag. Der ungarische Komponist wird nicht rechtzeitig fertig, seine Oper soll 2014 nachgeholt werden. 2013 kommt stattdessen "Gawain" von Harrison Birtwistle mit dem Leading-Team Ingo Metzmacher und Alvis Hermanis in der Felsenreitschule. Zubin Mehta wird zusammen mit Damiano Michieletto einen neuen "Falstaff" verantworten, geplant ist eine kammermusikalisch klein besetzte Version im Haus für Mozart. Weitere "Verdi-Jahr"-Beiträge der Festspiele sind ein "Don Carlo" von Peter Stein und Antonio Pappano und zwar in der fünfsätzigen Fassung. Abgerundet wird das Verdi-Angebot mit konzertanten Aufführungen von "Giovanna d' Arco" und "Nabucco" mit Riccardo Muti.

Festspiele im "Wagner-Jahr"

Dem "Wagner-Jahr" (Verdi und Wagner sind beide 1813 geboren, Anm.) entsprechen die Festspiele mit "Die Meistersinger von Nürnberg" von Daniele Gatti und Stefan Herheim. "Es ist die für Salzburg logischste Wagner-Oper, sie steht in Mozart'schem Ensemblegeist", sagte Pereira, der diesen großen Wagner dem Jugendwerk "Rienzi" in einer konzertanten Version mit Philippe Jordan als Dirigent gegenüberstellen wird.

Der neue Da Ponte-Zyklus mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf beginnt mit "Cosi fan tutte". "Die beiden sind in der Auseinandersetzung mit diesen Werken in Zürich extrem weit gekommen. Wenn sie von diesem außerordentlichen Niveau neuerlich durchstarten, können sie einen ganz besonders hohen Mozart-Berg erreichen", so Pereira. Mit "Lucio Silla", der von der Mozartwoche der Stiftung Mozarteum übernommen wird, kommt eine weitere Mozart-Oper, während "Norma" von den Pfingstfestspielen wieder aufgenommen wird. Neu und bisher noch nie erwähnt ist "Jeanne d' Arc" von Walter Braunfels, Manfred Honeck wird die konzertante Aufführung leiten.

"Eine Oper, die aus der Reihe tanzt"

"Eine Oper, die aus der Reihe tanzt" hat Pereira mit Mozarts "Entführung aus dem Serail" angekündigt. Dieses Werk wird für Publikum und vor allem das Fernsehen in Hangar 7 und Hangar 8 von Red Bull am Salzburger Flughafen produziert. Es soll laut Pereira puzzlespiel-artig für die Bildschirme zusammengebaut werden und dezentral an verschiedenen Orten spielen. Dabei wird es ein Wiedersehen mit dem Jedermann der vergangenen Jahre geben: Nicholas Ofczarek spielt den Bassa Selim. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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