Darin wird ein Gesamtschaden von rund zwei Mio. Euro festgestellt, den der ehemalige Geschäftsführer der Osterfestspiele, Michael Dewitte (46), sowie der frühere Technische Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer (52), und ein für zwei Zulieferfirmen verantwortlicher Kaufmann (55) in unterschiedlicher Beteiligung verursacht haben sollen.
Osterfestspiele stark geschädigt
Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Salzburg an die einzelnen Personen: Michael Dewitte wird das Verbrechen der Untreue (Strafdrohung: ein bis zehn Jahre Haft) mit einem Gesamtschaden von rund 1,6 Mio. Euro angelastet. Er soll seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, wissentlich missbraucht haben, in dem er ohne Rechtsgrundlage Zahlungen und Überweisungen veranlasst habe. Dadurch seien die Osterfestspiele GmbH im Zeitraum August 2002 bis Juli 2009 um 1,56 Mio. Euro und der Verein "European Art Forum" (EAF) in der Zeit von 1. Jänner bis 31. Juli 2003 "durch ein ihm selbst gewährtes Gehalt" um 35.666 Euro geschädigt worden, erläuterte am Donnerstag die Sprecherin des Landesgerichtes Salzburg, Vizepräsidentin Bettina Maxones-Kurkowski, gegenüber der APA.
Von den 1,56 Mio. Euro habe Dewitte rund 800.000 Euro rechtsgrundlos auf verschiedene Konten von Klaus Kretschmer überwiesen. Weitere rund 400.000 Euro habe er an sich selber überwiesen, der restliche Schadensbetrag sei an das Konto des EAF und der "Art & Culture Consulting Limited" (mit Sitz in Belize. Anm.) gegangen.
Klaus Kretschmer angeklagt
Klaus Kretschmer wird wegen Beitrags zur Untreue und wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs (Strafdrohung: ein bis zehn Jahre Haft) mit einer Gesamtschadenssumme in der Höhe von rund 1,5 Mio. Euro zulasten der Osterfestspiele und der Salzburger Festspiele beschuldigt.
Der Beitrag zur Untreue betrifft einerseits die "Provision" von 300.000 Euro, die nach Ansicht der Osterfestspiele GmbH nicht vereinbart war, andererseits auch jene 800.000 Euro, die Dewitte an ihn überwiesen haben soll. Diese Summe habe Kretschmer für sich beansprucht und er habe die zugrunde liegenden Rechnungen auch ausgestellt, steht in der Anklage. Bezüglich der "Provision" von 300.000 Euro habe Kretschmer ein Konto bei der "Yesilada-Bank" (in Nordzypern, Anm.) eröffnet und "auch Urkunden erstellt, aus denen sich die Rechtmäßigkeit des Provisionsanspruches ergibt, die aber inhaltlich unrichtig sind". Kretschmer habe demnach im Tatzeitraum November 2008 bis März 2009 zur Ausführung der Überweisung beigetragen.
Die insgesamt zwei Betrugsvorwürfe gegen Kretschmer betreffen eine angebliche Täuschung der Salzburger Festspielspiele mit einem Schaden von 86.353 Euro durch unkorrekte Verrechnung von Arbeitsstunden und weiters ungerechtfertigte Rechnungslegungen für Bühnenausstattungen in der Höhe von 323.853 Euro unter Mittäterschaft des angeklagten Kaufmanns.
(APA)
(Quelle: salzburg24)