Salzburger Festspiele

Pereira-Abgang: Medien suchen Nachfolger

Pereira betonte erneut, bis zu seinem Vertragsende 2016 Festspielintendant in Salzburg bleiben zu wollen.
Veröffentlicht: 05. Juni 2013 11:31 Uhr
In den österreichischen Medien hat die Bestellung Alexander Pereiras zum Intendanten der Mailänder Scala wenig Überraschung hervorgerufen. Vielmehr dominiert die Frage nach der Zukunft der Salzburger Festspiele die Überlegungen der Kommentatoren.
Lilli Zeilinger

Während zahlreiche Medien über eine Interimslösung mit Sven-Eric Bechtolf (in Zusammenarbeit mit Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler) spekulieren, wird auch Markus Hinterhäuser, der ab 2014 die Wiener Festwochen leiten wird, ins Spiel gebracht. Pereira selbst warnte in einem "News"-Interview davor, "irgendwelche Künstler, die auch gern Intendanten sind", als Nachfolger zu ernennen.

Wird Sven-Eric Bechtolf Nachfolger?

Als "unterm Strich das G'scheiteste" bezeichnet der "Kurier" Pereiras "Neustart" an der Mailänder Scala. In Salzburg werde er "jedenfalls als der Intendant in Erinnerung bleiben, der größten Wert auf Masse legte", in Salzburg beginne nun "wieder ein mühsamer Übergangsprozess mit einer garantiert schwierigen Intendantensuche". Als Szenario wird hier eine Interimslösung mit Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf genannt. Denkbar wäre jedoch auch, dass Pereira "noch zwei, drei Jahre" bleibe, was an der Dringlichkeit einer langfristigen Lösung allerdings wenig ändere.

Pereira geht nach Mailand

Einen Favoriten für die Nachfolge Pereiras nennen die "Salzburger Nachrichten" mit dem designierten Intendanten der Wiener Festwochen ab 2014, Markus Hinterhäuser. Der einstige Konzertchef und Interimsintendant des Jahres 2011 genieße große Sympathien im Kuratorium der Festspiele. Es werde "nicht einmal daran gezweifelt, dass er eine für diesen Posten erforderliche internationale Ausschreibung mühelos gewinnen könnte", so die "Salzburger Nachrichten". Sven-Eric Bechtolf habe am Dienstag Gerüchte, dass mit ihm gesprochen worden sei, zurückgewiesen: "Ich habe noch keinen Gedanken daran verschwendet, was mit mir hier in Salzburg passiert, wenn Pereira nach Mailand geht."

Eine "recht kalte Dusche für Salzburg" ortet auch "Die Presse" und verweist auf Bechtolf, der bereits "in den Startlöchern" stehe, "um eventuell sofort auf Pereiras Sessel zu wechseln". Dass dieser an der Vorausplanung in Sachen Musik viel ändern würde, sei, "so Kenner der Szene, nicht zu erwarten". Eher wäre demnach denkbar, dass Hinterhäuser als "wohlbestallter Festspielchef zurückkehrt". Als sicher gilt laut "Presse", dass "mit der heiklen Situation die Rufe nach einer weiteren Vertragsverlängerung für die Präsidentin der Festspiele lauter werden".

"Es riecht also ein bisschen nach Chaos in Salzburg", schreibt "Der Standard", der ein Interims-Duo Bechtolf/Rabl-Stadler als naheliegende Lösung bis zur Findung eines neuen Intendanten sieht. Verschärft werde die Situation allerdings, falls "Stephane Lissner nämlich nicht, wie geplant, erst 2015, sondern subito abdanken würde". In diesem Fall stünde Salzburg "ebenso subito ohne Intendant da. Und dann?"

„Irgendwelche Künstler haben keine Chance“

Selbst zu seiner Nachfolge Stellung bezogen hat Pereira in der am Donnerstag erscheinenden "News": Demnach warne er davor, jemanden anderen als einen gestandenen Kulturmanager zu seinem Nachfolger zu machen. Benötigt werde jemand, "der nicht nur Geld ausgibt, sondern auch Geld hereinbringt", sagt er. "Irgendwelche Künstler, die auch gern Intendanten sind, haben bei diesem Festival keine Chance."

Pereira möchte bis 2016 in Salzburg bleiben

In dem Interview betont Pereira erneut, bis zu seinem Vertragsende 2016 Festspielintendant in Salzburg bleiben zu wollen: "Mein Vertrag in Mailand beginnt im Oktober 2015. Aber Salzburg ist bis 2016 komplett geplant. Ich muss das Programm nur noch abwickeln." Auch auf den allfälligen Abgang von ihm gewonnener Sponsoren kommt er zu sprechen: "Mein Ziel war es, für Salzburg einen Anzug zu schneidern, in dem selbstverständlich auch Sponsorensummen enthalten sind. Und diese Sponsoren so zu pflegen, dass sie für meine verbleibenden Intendantenjahre in Salzburg gern Sponsoren bleiben." (APA)

(Quelle: salzburg24)

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