Salzburger Festspiele

Salzburger Festspiele: Auch die Kunstszene pilgert in die Mozartstadt

Im Haus für Mozart wurde die Ausstellung No Man's Heaven eröffnet.
Veröffentlicht: 20. Juli 2013 09:36 Uhr
Zur Festspielzeit liegt Österreichs Kulturmetropole nicht an der Donau, sondern an der Salzach: Neben Musik und Theater wandelt sich Salzburg in den Sommermonaten auch für die Kunstszene zur Pilgerstätte - zahlreiche Ausstellungen in namhaften Galerien oder ihren Dependancen geben in der kommenden Woche davon Zeugnis.
Andre Stadler

Die offizielle Festspielausstellung im Foyer des Haus für Mozart bestreitet diesmal die Galerie Krinzinger mit Künstlerin Eva Schlegel, die für die Festspiele auch die bildnerischen Beiträge zu Programmheft, Homepage, Weinetiketten etc. gestaltet hat.

Kulturelles Rahmenprogramm

Aber auch rundherum findet sich Altes, Zeitgenössisches und jede Menge Gründe zum Feiern: Etwa runde oder halbrunde Jubiläen, wie bei Thaddaeus Ropac, der unter dem Titel "30 Jahre" jene internationalen Positionen zeigt, die er in seiner Galeristenkarriere in wesentlichen Sammlungen positionieren konnte und am Donnerstag vor der Festspieleröffnung mit einer hochkarätigen Performance aufwartet: Unter der Leitung von Erwin Wurm und Matthias Hartmann, wird mit Nicholas Ofczarek und anderen eine "Wortskulptur" mit dem Titel "Das Kleine im Großen, das Große im Großen, das Große im Kleinen und das Kleine im Kleinen" enthüllt. Aber auch Rudolf Budja feiert das 25-jährige Bestehen als "Introrespexion" mit Werken von Margherita Marzotto, Andy Warhol oder Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn.

Eine besondere Sommerschau hat sich auch Mario Mauroner für die Dependance in der Salzburger Residenz überlegt: "Aitres" vereint hochkarätige Arbeiten von Antoni Tapies, Tony Cragg oder Jan Fabre, Skulpturen aus finnischem Holz und Carrara Marmor, dazu österreichische Positionen wie Bertram Hasenauer und Alfred Habepointner (bis 10. September). Einen neuen Kunstschauplatz eröffnet die Galerie 5020 mit ihrem Umzug auf den Residenzplatz und zeigt zum Einstand die Ausstellung "Schritt für Schritt" mit Werken von acht Künstlern, die die neuen Räume "erproben" und "einüben" sollen (bis 14. September).

"Gemeinsam üben" nennt sich die aktuelle Ausstellung von Anselm Glück in der Salzburger Galerie Frey. "Die Legende vom gehaltenen Wort" heißt eines seiner neuen Bilder, auf dem sich die bunten Figuren tummeln. "Sind sie der 'Weltsamen', den der Künstler meint? Jenes Geheimnis, das er zu ergründen sucht, nach dem aus dem Weltsamen, aus jedem einzelnen Samenkorn, ein Ganzes, ein Großes wird?", fragt die Galerie in ihrer Ankündigung. Eröffnet wird am Dienstag.

Vom "Weltsamen" zum "Jedermann": Die Ausstellung zur neuen Inszenierung ist bei der art bv Salzburg in der Berchtoldvilla zu Hause. 22 Künstler zeigen ihre Werke zum Thema "Jedermanns Totentanz" bis zum 31. August. Ebenfalls ans Programm angelehnt hat man sich in der Leica-Galerie: Unmittelbar vor dem ersten Konzert des Simon Bolivar Symphony Orchestra am Mittwochabend eröffnet dort eine Fotoausstellung zum Musikbildungsprogramm "El Sistema", das bei den Festspielkonzerten heuer so prominent vertreten ist. "Recherchen zum Fotografischen heute" gibt es unter dem Titel "Hohe Dosis" gleich an zwei Orten: Die Galerie Fotohof zeigt bis zum 7. September in Salzburg und am Attersee "ganz aktuelle Arbeiten von Künstlern, die das Medium Fotografie in seiner autonomen Form gebrauchen".

Architektur und ihre emotionale Wirkung stehen dagegen im Zentrum der Festspielausstellung der Galerie Trapp, die für die Schau "In Lieu of" den Künstler Fabian Patzak mit seinen Ölbildern eingeladen hat, die von der präzise wiedergegebenen Architektur ins Metaphorische gleiten (bis 31. August). Farben- und formenfroh präsentiert sich die Galerie Ruzicska mit ihren "Secondary Structures": Die Ausstellung, die bis Ende August geöffnet ist, ist mit Arbeiten von Francois Morellet, Olivier Mosset, Liam Gillick, Katja Strunz und Florian Maier-Aichen bestückt und "thematisiert am Beispiel von fünf internationalen Protagonisten aus vier Generationen verschiedene Ausprägungsformen des zeitgenössischen Minimalismus".

Einen "sensationellen Dachbodenfund" preist die Galerie Altnöder in ihrer Schau zu Josef Karl Rädler. Der Künstler (1844-1917), der sich "Hofmaler von Österreich, Italien und Siam", auch "lachender Philosoph" und "Menschheitsapostel" nannte, hinterließ in seinen Bildern auch Texte - die zur Eröffnung am heutigen Samstag von Schauspieler Bernd Jeschek gelesen werden (bis 14. September). Mit keinem geringeren als Pablo Picasso will man in der Galerie Welz das Festspielpublikum erfreuen: Keramiken und Grafik des Meisters werden bis 1. September angeboten.

Juwelen gibt es vis-a-vis vom "Haus für Mozart" bei Gerhard Lährm - ab diesem Sommer gibt es dort auch Kunst. Auf seiner Terrasse hat der Bildhauer Vadim Kosmatschof eine vier Meter hohe Stahlskulptur errichtet. Kuratiert vom Wiener Galeristen Klaus Engelhorn, soll die festspieltechnisch bevorzugt gelegene Juweliersterrasse nun jedes Jahr durch einen anderen Bildhauer bespielt werden. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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