Salzburger Festspiele

Salzburger Festspiele: "Cosi" von Bechtolf "anders als in Zürich"

Veröffentlicht: 21. August 2013 17:03 Uhr
2009 inszenierte Sven-Eric Bechtolf, Schauspielchef der Salzburger Festspiele, Mozarts "Cosi fan Tutte" an der Zürcher Oper, und Mittwochabend kommt die Neu-Inszenierung desselben Stücks bei den Salzburger Festspielen zur Premiere. Allerdings, "es wird ganz anders", so der Regisseur am Mittwochnachmittag bei einem Pressegespräch.
Andre Stadler

"In Zürich habe ich den Laborcharakter betont, das kommt mir jetzt zu konstruiert vor. Das in der alten Arbeit als richtig Erkannte wird zum Teil bleiben, aber unter dem Strich ist etwas ganz anderes dabei herausgekommen", so Bechtolf."Ich folge Mozart mehr als Da Ponte", erläuterte der Regisseur, "denn Da Ponte war eine Begabung, aber Mozart war das Genie. Manchmal divergieren die beiden ja, so ist Da Ponte oft ironischer, während Mozart seinen Figuren folgt. Und leise spottet. Denn bei aller Logik der Aufklärung, Mozart hat die Vernunft nicht überschätzt, so wie wir das heute noch tun. Die stärksten Triebe sind Liebe und Sexualität, die lassen sich nicht kontrollieren", sagte der Regisseur.

Dirigent Christoph Eschenbach sprach von einer "leichten und inspirierten" Probearbeit. "Die Wiener Philharmoniker werden in kleiner Besetzung spielen, ich suche einen durchsichtigen, transparenten Mozartklang, der aber auch im Piano Kraft haben muss." Die Sängerbesetzung wurde von den Festspielen festgelegt. Zu erleben sein werden Malin Hartelius, Marie-Claude Chappuis, Martina Jankova, Martin Mitterrutzner, Luca Pisaroni und Gerald Finley. "Die Sänger müssen nicht nur stimmlich, sondern auch menschlich und emotional zueinander passen. Ein gutes Mozartensemble muss so respektvoll wie eine Familie harmonisieren", sagte Eschenbach, der nicht nur diese "Cosi", sondern auch den "Figaro" und den "Don Giovanni" von Franz Welser-Möst übernommen hat.

Intendant Alexander Pereira untermauerte seine Haltung, dass es für Welser-Mösts Absage keine guten Gründe gegeben habe. "Die Pausen zwischen den Vorstellungen sind komfortabel sowie bei Welser-Möst selbst und in allen bedeutenden Opernhäusern absolut üblich, das habe ich ja bereits nachgewiesen", so Pereira. "Gestört hat ihn wohl auch, dass ich vergessen hatte, ihm eine Verschiebung einer Aufführung von 14:00 auf 11:00 Uhr mitzuteilen. Da hat er sich wohl 'wie ein Möbel verschoben' gefühlt. Das war ein Fehler von mir, der mit einem einzigen Anruf korrigierbar gewesen wäre. Aber da habe ich wohl eine alte Allergie bei ihm wieder ausgelöst. Möglich ist auch, dass er den einen oder anderen, wegen vorübergehender Krisen gehandicapten Sänger nicht mehr wollte, und durch die Absage loswerden konnte. Jedenfalls bin ich froh, dass auch die Philharmoniker Christoph Eschenbach so engagiert unterstützen. Und ich kann für heute Abend ein Ensemble in Top-Form ankündigen", so der Intendant. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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