Der Kompromiss ist gefunden, den friedfertigen Eröffnungsfeierlichkeiten der Salzburger Festspiele 2012 scheint nichts im Weg zu stehen. Das Kuratorium der Festspiele hat in seiner Sitzung Donnerstagmittag das Budget von Intendant Alexander Pereira in der Höhe von 60 Mio. Euro für 2013 einstimmig genehmigt.
Im Gegenzug darf Pereira, der für 2013 ursprünglich ein Budget in der Höhe von 64 Mio. Euro vorgelegt hatte, ein 2,6 Mio. Euro teures, gänzlich durch Sponsoren finanziertes Sonderprojekt mit dem musikalisch-sozialen Netzwerk "El Sistema" aus Venezuela aus dem Budget ausgliedern.
Vorerst keine Subventionserhöhungen
Die öffentlichen Subventionen für die Salzburger Festspiele 2013 werden nicht erhöht. Der Stand für den Betrieb sei auf dem Niveau von 12,6 Mio. Euro eingefroren, so Haslauer, der betonte, dass durch Sonderfinanzierungen für Umbauten und Sanierungsarbeiten an den Festspielhäusern ohnehin deutlich Geld mehr bereitgestellt worden sei, und zwar etwa eine Mio. Euro zusätzlich. Der Anteil an Sponsorengeld liegt mit etwas weniger als zwölf Mio.
Euro nur noch knapp unter dem Anteil der öffentlichen Hand. Eine Festlegung auf bestimmte Finanzierungsanteile sei vom Kuratorium nicht getroffen worden, so Haslauer. "Aber die interne Revision wird diese Entwicklung beobachten."Subventionserhöhungen für die Festspiele nach 2013 schloss Haslauer aber explizit nicht aus. "Als Kuratorium können wir Budgeterhöhungen nicht beschließen, das ist Sache der Gebietskörperschaften. Und die werden in dieser Angelegenheit wohl konzertiert vorgehen. Wenn der Bund seine Zuschüsse erhöht, rechne ich in Salzburg mit wenig Schwierigkeiten." Die medialen Turbulenzen und verbalen Auseinandersetzungen rund ums Budget seit der Sitzung Ende Mai dieses Jahres hält Pereira nicht für überflüssig. "Die Gefahr, dass die Festspiele an die Wand gefahren werden, ist durch den aktuellen Budgetkompromiss nur mittelfristig gebannt. Wenn sich beim
Subventionsgeber nichts bewegt, geht in ein paar Jahren alles von vorne los. Aber ich glaube, die Auseinandersetzungen hatten den Vorteil, dass jetzt anderes diskutiert wird. Ich stelle jetzt fest, dass die Hand des Bundes nicht eiskalt geblieben ist. Vor allem auch deswegen, weil es mir gelungen ist, selbst erhebliche Summen aufzutreiben. Wenn man nur als Bittsteller dasteht, dann hat man 'no chance'", betonte der Intendant. Im Budget des Jahres 2013 sind rund 1,1 Mio. Euro Überschuss als Absicherung gegenüber Mehrkosten eingerechnet. Sollten diese Mehrkosten nicht anfallen, wird das Geld nicht an die Subventionsgeber zurückgezahlt, sondern ins Festspielbudget des darauffolgendes Jahres überschrieben. "Ich traue mich sagen, dass wir auch heuer etwa eine Mio.
Euro mehr erwirtschaften werden, als budgetiert", so Präsidentin Helga Rabl-Stadler. "In der Oper 2012 sind wir mit dem heutigen Tag auf null, jede Opernkarte die ab jetzt verkauft wird, steht am Ende auf der Habenseite. Auch mit der von Anfang an riskanten 'Ouverture spirituelle' läuft es sehr gut, wir liegen absolut im Plan."