Salzburger Festspiele

Salzburger Festspiele: Young Directors Project startet mit Retro-Chic

Um den mit 10.000 Euro dotierten Preis rittern heuer die Regisseure Bastian Kraft, Mokhallad Rasem und Jan Mikulasek.
Veröffentlicht: 29. Juli 2013 12:40 Uhr
Ein Gastspiel der Gruppe "1927" mit der Produktion "The Animals and Children Took to the Streets" von Suzanne Andrade eröffnet am Dienstag das diesjährige Young Directors Project (YDP) der Salzburger Festspiele.

"Andrades Ziel ist es, das Kinopublikum ins Theater zu bringen", sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler heute bei einem Pressgespräch in Salzburg. "Ich finde das herrlich, ich wünsche mir auch für die Festspiele möglichst viele Publikümer." Um den mit 10.000 Euro dotierten Preis rittern heuer außerdem die Regisseure Bastian Kraft, Mokhallad Rasem und Jan Mikulasek.

"Wollten eine andere Art von Theater schaffen"

Sie sei in vielerlei Hinsicht von der Ästhetik der 1920er Jahre fasziniert, von den Stummfilmen bis zur Kunst eines Otto Dix oder George Grosz, erläuterte Andrade, die von Radio- und Musikexperimenten zu Animationsfilm und Theater kam. "Wir wollten eine andere Art von Theater schaffen." Die Produktion "The Animals and Children Took to the Streets", an der sie zwei Jahre gearbeitet hatte, die 2010 Premiere feierte und nun im Salzburger republic gezeigt wird, sei stark von der "Ästhetik des Handgemachten" geprägt. Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf zeigte sich vor allem vom Zusammenspiel von Animationsfilm und Live-Schauspiel beeindruckt.

Premiere von Bastian Krafts "Jedermann"

Am 6. August hat in der ARGEkultur Bastian Krafts "Jedermann"-Solo für Philipp Hochmair Premiere. Diese Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg sei aus einer Vereinbarung von ihm mit Thalia Theater-Intendant Joachim Lux hervorgegangen, sagte Bechtolf. "Man sollte meinen, dass der Schauspieldirektor in Salzburg schon genügend mit EINEM 'Jedermann' zu tun hat", schmunzelte Bechtolf. "Das gilt aber nicht für mich." Hochmair zeigte sich zuversichtlich, dass die Zentrierung auf eine Person weniger eine Belastung als eine Befreiung sein könnte. "Ich finde es sehr spannend, dass diese ganzen Stimmen in einem einzigen Kopf stattfinden." Unterstützt wird der darstellerische Sololauf durch Musik von Simonne Jones. "Es klingt, als stünden zehn Frauen auf der Bühne - es ist aber nur eine einzige", erklärte Kraft.

Ab 11. August zeigt der in Antwerpen lebende Iraner Mokhallad Rasem eine Variation des "Romeo und Julia"-Themas im republic. Seine Debüt-Produktion mit dem Ensemble des Toneelhuis Antwerpen sei "ein komplexer und besonders anrührender Abend", der "in Wahrheit die Liebe in den verschiedensten Phasen des Lebens reflektiert", so Bechtolf. Der Tscheche Jan Mikulasek widmet sich dann ab 19. August in der ARGEkultur Bunuels "diskretem Charme der Bourgeoisie". Bechtolf: "Das ist ein Stück, das schon allein seines Titels wegen gut nach Salzburg passt."

Young Directors Award: Jury entscheidet

Über die Vergabe des zwölften Young Directors Award und eines ebenfalls von Sponsor Montblanc International gestifteten exklusiven Max-Reinhardt-Pens für die beste Regie entscheidet eine Jury, in der neben den Dauermitgliedern Thaddaeus Ropac und Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler als neue Juroren die diesjährige "Buhlschaft" Brigitte Hobmeier, Autor Michael Köhlmeier und der Intendant des Deutschen Theaters, Ulrich Khuon, vertreten sind. Die Entscheidung wird am 21. August bekannt gegeben. (APA)

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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