Vor Nationalratswahl

ÖVP, SPÖ und KPÖ Ziele von Hackerangriffen

Veröffentlicht: 23. September 2024 15:57 Uhr
Angesichts der Hackerangriffe auf die Internet-Auftritte der ÖVP, SPÖ und KPÖ sei das Innenministerium zwar "gewarnt", sieht jedoch keine Bedrohung des Ablaufs der Nationalratswahl durch Cyberattacken. Seit dem 16. September wurden vermehrt Angriffe auf Websites registriert.

Auf die ÖVP ist am Montag ein Hackerangriff ausgeführt worden. Entsprechende Informationen der APA wurden auf Anfrage von der Bundespartei sowie der ebenfalls betroffenen Tiroler Landespartei bestätigt. Es habe sich um eine sogenannte DDoS-Attacke gehandelt, die habe abgewehrt werden können. Auch die Webseite der SPÖ war am Montag ins Visier von Hackern geraten.

Auch SPÖ-Website Ziel von Cyberangriff

Wie die SPÖ via X mitteilte, sei die Website Ziel von Angriffen und "zwischenzeitlich nicht erreichbar" gewesen. Die Homepage der Tiroler Volkspartei war ebenfalls "vorübergehend offline". Daten seien nicht "abgeflossen", hieß es.

Betroffen gewesen sein könnten auch andere Teile der Volkspartei. Neben der Tiroler Landespartei war die Website zumindest einer weiteren Landespartei über längere Zeit offline. "Wir stehen im laufenden Austausch mit unserem IT-Dienstleister, um den Onlinebetrieb unserer Website wiederherzustellen", sagte der Tiroler Landesgeschäftsführer Florian Klotz zur APA. Es werde mit "Hochdruck" daran gearbeitet, "dass alles wieder reibungslos funktioniert."

Innenministerium vor Nationalratswahl "gewarnt"

Das Innenministerium sieht keine Bedrohung des Ablaufs der Nationalratswahl durch Cyberattacken. Man sei durch jüngste Angriffe auf Websites von Parteien aber "gewarnt", sagte ein Sprecher des Ressorts am Dienstag auf APA-Anfrage. Solche gebe es aber bereits vermehrt seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Neben SPÖ und ÖVP auch KPÖ betroffen

Seit dem 16. September hat das Innenministerium vermehrt Angriffe auf Websites registriert. Zuletzt betroffen waren neben den Internet-Auftritten der ÖVP und der SPÖ auch jene der KPÖ. Zu Kompromittierungen anderer Systeme sei es nicht gekommen, teilte die Partei der APA mit. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Homepage wieder zugänglich zu machen. Im Endspurt eines Wahlkampfs ist das natürlich unangenehmen", so KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger.

Bei diesen sogenannten DDoS-Angriffen ist das Ziel eine Überlastung des Netzwerks, was zu entsprechenden Ausfällen führen kann. Zu Kompromittierungen anderer Systeme ist es aber nicht gekommen. Dem Vernehmen nach soll es auch versuchte Cyberattacken auf den ORF gegeben haben, was dort auf APA-Anfrage aber nicht bestätigt wurde.

Hacker aus Russland am Werk?

Laut "Krone" soll sich ein Hackerkollektiv mit Russland-Nähe via Telegram zu den Angriffen auf die Parteiwebsites bekannt haben. Es sei bekannt, dass diverse Hackerkollektive ihre "Erfolge" im Internet "vermarkten" würden, hieß es dazu im Innenministerium. Die angebliche Drohung, auch die Wahl am Sonntag sabotieren zu wollen, nimmt das Innenministerium zwar ernst. Eine tatsächliche Bedrohung für die Durchführung sieht man dort aber nicht.

Dass es sich um einen russischen Angriff handelte, bestätigte das Innenministerium zwar nicht, ein Zusammenhang mit pro-russischen Gruppierungen liege aber nahe, hieß es aus dem Ministerium zur APA. Bereits seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seien täglich Webseiten von westlichen Nationen in Europa mit DDos-Attacken konfrontiert, teilweise würden diese auch auf Telegram veröffentlicht. Angriffe auf Webseiten von Ministerien, Verwaltungsbehörden, Energieversorgern und öffentlichen Verkehrssystemen in Österreich registrierte man im BMI seit Mitte September. Aufgrund der Häufigkeit solcher Attacken verfügen viele Webseiten über entsprechende Schutzmaßnahmen, weshalb der Schaden gering ausfalle. Die zuständigen Organisationseinheiten des BMI, darunter das Nationale Cybersicherheitszentrum, der Verfassungsschutz und das GovCERT sind eingeschalten.

(Quelle: apa)

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