Überraschende Entwicklung

Vertrauen in heimische Politiker:innen steigt trotz Wahlkampfs – besonders bei ÖVP

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) nach dem Ministerrat am Mittwoch, 5. Juni 2024, in Wien. 
Veröffentlicht: 30. August 2024 09:31 Uhr
Überraschende Entwicklung: Das Vertrauen in die heimischen Spitzenpolitiker:innen ist gestiegen – trotz des Wahlkampfs. Zu den wenigen Verlierer:innen zählen SPÖ-Chef Andreas Babler und die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler.

Trotz des Wahlkampfs steigen überraschenderweise die Vertrauenswerte der heimischen Spitzenpolitiker. Besonders die Regierungsmitglieder der ÖVP können zum Ende der Legislaturperiode im APA/OGM-Vertrauensindex ihre Werte verbessern. Auch Oppositionspolitiker wie NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und FPÖ-Chef Herbert Kickl weisen bessere Werte als zuletzt im Mai auf. Zu den wenigen Verlierern zählen SPÖ-Chef Andreas Babler und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Mit Ausnahme von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der einen Punkt verliert und nun im Saldo aus "Vertrauen" und "kein Vertrauen" bei einem Wert von minus 15 liegt, haben alle ÖVP-Ministerinnen bzw. -Minister gegenüber Mai an Vertrauen gewonnen. Am steilsten nach oben ging es für Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), der als künftiger OeNB-Gouverneur gleich 10 Vertrauenspunkte dazubekommt und nun mit einem Saldo von 13 im Ranking hinter Bundespräsident Alexander Van der Bellen (minus 3 auf 20) an zweiter Stelle liegt.

Nehammer, Edtstadler und Schallenberg weiter im Minus

Einen Abschiedsapplaus oder Vertrauensvorschuss für den nächsten Karriereschritt erhält auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), der nach seiner Nominierung als österreichischer EU-Kommissar sechs Punkte zulegen kann und nun im positiven Saldo bei drei Vertrauenspunkten liegt. Ähnlich viel wettmachen konnten seine Parteikollegen Bundeskanzler Karl Nehammer, Außenminister Alexander Schallenberg (beide plus 5) sowie Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (plus 6). Im Saldo liegen alle drei aber weiterhin im negativen Bereich: Nehammer und Edtstadler deutlich mit minus 22 bzw. 25, Schallenberg knapp mit minus 3.

Vertrauenszuwächse verzeichnen auch die ÖVP-Regierungsmitglieder Susanne Raab (plus 4 auf minus 17), Gerhard Karner (plus 4 auf minus 21), Martin Polaschek (plus 4 auf minus 30), Klaudia Tanner (plus 3 auf minus 25) und Claudia Plakolm (plus 3 auf minus 26). Sogar der traditionell mit wenig Vertrauen ausgestattete Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) konnte zum Ende seiner Amtszeit fünf Vertrauenspunkte gewinnen, bleibt mit einem Saldo von minus 50 aber weiter Schlusslicht im Vertrauensranking.

Unerwarteter ÖVP-Erfolg bei Europawahl als Push?

Als Ursache für die überraschende positive Veränderung vor allem bei den ÖVP-Regierungsmitgliedern vermutet OGM-Chef Wolfgang Bachmayer den unerwarteten Erfolg der Kanzlerpartei bei der Europawahl im Juni. Auch im aktuellen Wahlkampf dürfte die ÖVP bisher beim Vertrauen punkten.

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Beim Grünen Regierungspartner sind keine derartigen Vertrauenszuwächse zu beobachten. Bei Sozialminister Johannes Rauch (plus 5) und Vizekanzler Werner Kogler (minus 24) gibt es keine Veränderung, Justizministerin Alma Zadic legt leicht zu (plus 1 auf plus 1), während Umweltministerin Leonore Gewessler wohl infolge des Streits um die Renaturierung an Vertrauen einbüßte (minus 5 auf minus 26).

SPÖ-Chef Babler büßt Vertrauen ein

Bei der Opposition konnten NEOS-Chefin Meinl-Reisinger (plus 6 auf minus 3) und FPÖ-Chef Kickl (plus 5 auf minus 42) zulegen, Letzterer bleibt aber auf dem vorletzten Platz. SPÖ-Chef Babler büßte dagegen an Vertrauen ein (minus 6 auf minus 29). Zulegen konnte unterdessen die Wiener SPÖ-Spitzenkandidatin und Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (plus 2 auf plus 12), deren Kritik an Bablers Wahlprogramm kurz vor dem Befragungszeitraum publik wurde.

Für den APA-OGM-Vertrauensindex wurden 1.087 repräsentativ ausgewählte Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren online befragt. Die Befragung erfolgte von 26. August bis 28. August. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,0 Prozentpunkten.

(Quelle: apa)

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