"Ich möchte der Stachel im Fleisch der Mächtigen bleiben", sieht sich der 58-jährige Spitzenkandidat in der Rolle von Jörg Haider. "Er hat am meisten erreicht, als er noch nicht in der Regierung war und die Mächtigen vor sich her getrieben hat." Eine Koalition einzugehen, egal mit wem, schloss Schnell im APA-Interview nahezu aus.
Hoffnung auf 15 Prozent
Der Landesobmann hofft auf 15 bis 17 Prozent der Stimmen (2009: 13,02). Bei einem Wahlergebnis unter 12,9 Prozent will er das Handtuch werfen. Dass das Antreten des Teams Stronach der FPÖ in Salzburg einige Prozentpunkte kosten könnte, hält er für möglich. Das Wahlergebnis für die Freiheitlichen in Kärnten und Niederösterreich sei "schon ein Schock" gewesen. "Ich war sehr verwundert, dass dort ein Phantom gewählt wurde. Herr Stronach wird aber nie da sein."
Keine Lust auf Koalition
Nach der Wahl will Schnell zwar "keineswegs" Gespräche oder eine Zusammenarbeit mit anderen Parteien verweigern. Aber die Wahrscheinlichkeit, eine Koalition einzugehen, bezeichnet er als "sehr gering". Umfragen zufolge gebe es ohnehin nur zwei Varianten: "Entweder eine Regierung aus Rot und Schwarz. Oder eine Dreierkoalition. Auf die wird auch hingearbeitet, und die heißt Schwarz-Grün-Orange. Wie auch immer die Orangen heißen. Ob Stronach, BZÖ, Frischer oder Fauler Wind."
Ohne Grüne und Stronach
Die Grünen hätten ohnehin erklärt, dass sie mit der FPÖ keine Koalition bilden wollten, sagte Schnell. "Ich werde auch nicht so handeln wie Jörg Haider: Dass ich als Zweiter den Dritten zum Ersten mache." Eine Koalition mit dem Team Stronach schloss er aus. "Die Leute haben in der Politik bis jetzt völlig versagt. Da fehlt es an Charaktereigenschaften. Dann werden sie plötzlich gewählt, weil sie unter neuer Flagge segeln, weil Stronach das AMS für arbeitslose BZÖ-ler darstellt. Da tut man dem Land nichts Gutes. "
Kernthemen
Zu den Kernthemen der Salzburger FPÖ zählen u.a. Sicherheit, leistbares Wohnen, die Senkung der Lohnnebenkosten und des Benzinpreises, Jugend, Naturschutz und Umwelt. "Ausländerfeindlich bin ich nicht. Ich respektiere andere Menschen, Völker und Religionen. Aber das Recht auf eine eigene Heimat ist schon etwas Wichtiges. Ich finde es aber grundfalsch, wenn man Probleme nicht ausspricht. Sonst kommt es zur Entladung. Die Entwicklung in Deutschland mit den Stiefelpolitikern, die will ich nicht."
APA
(Quelle: salzburg24)