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Spiel der Woche Lost-Club-Special USC Victoria Salzburg

Veröffentlicht: 01. Februar 2009 12:53 Uhr
Neben dem USK Grödig und der Danubia war die Victoria der dritte Volksdeutschen-Verein, der nach dem Krieg gegründet wurde, und zugleich auch der kurzlebigste. &nbspBilanz USC Victoria Salzburg

Union Sport Club Victoria Salzburg

Homepage: –

Farben: Grün-Weiß

Dachverband: Union

10.06.1949: gegründet als USC Victoria Salzburg, 07.01.1956: Vereinsauflösung, 13.01.1956: Fusion mit USK Danubia Salzburg

Sportanlage: Sportplatz Lager Rosittenkaserne

Erfolge: 1 Meistertitel (außer Konkurrenz) 1949/50 (2. Klasse B)

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Salzburg zahlreiche Flüchtlingslager. Das größte davon war das Rosittenlager in Leopoldskron. Dort wurde am 10. Juni 1949 vom „Sportausschuss des Flüchtlingslagers, im Einvernehmen mit der Landesregierung, Landstelle für Umsiedlung” ein Sportverein gegründet. Aufgabe des Victoria genannten Vereins war „die Erfassung der Jugend- und Freizeitgestaltung, wobei das besondere Augenmerk neben Liedern und Tänzen dem Sport gewidmet und so die geistige und körperliche Ertüchtigung der Jugend verfolgt” wurde, wie es in einem Schreiben der Victoria vom Juli 1949 an den SFV hieß. Erster Obmann des neuen Vereins war Karl Friesenbichler, Herkunftsgebiet der Gründer war hauptsächlich Rumänien, aber auch Serbien und Kroatien.

Heimstätte der Victoria war der Sportplatz im Rosittenlager. Dieser befand sich dort, wo heute das Leopoldskroner Freibad ist. Nach der Auflösung des Vereins 1956 wurde der Platz vom in diesem Jahr gegründeten FC Gneis übernommen und bis zu seinem Abriss wegen des Schwimmbad-Baus im Jahr 1962 benutzt.

Die erste Saison 1949/50 begann für die Victoria überragend. Mit nur einer einzigen Niederlage wurde der  Verein vor USK Anif Meister. Da die Volksdeutschen als Ausländer galten, gestattete der SFV allerdings nur eine Meisterschaftsteilnahme außer Konkurrenz. Somit stieg in dieser Saison Anif als offiziell ungeschlagener Meister auf, und Victoria ist in keiner Abschlusstabelle zu finden.

 In den darauffolgenden Saisonen hielt sich die Victoria ganz passabel, aber während die beiden Schwestervereine USK Grödig und Danubia Meistertitel und Aufstiege feiern konnten, blieb dem Verein der ganz große Wurf verwehrt. Stattdessen tauchte schon bald das Problem auf, dass später zur Auflösung der Victoria führen sollte. Bereits im Mai 1952 konnten die beiden letzten Spiele in der Nachwuchs-Meisterschaft aufgrund von Spielermangel durch Abwanderung nicht mehr gespielt werden. Existenzbedrohend wurde der Personalmangel für den Verein im Jahr 1955. Im Herbst dieses Jahres trat die Victoria nur mehr zu sechs Spielen an und gab ihren Schwanengesang am 23. Oktober mit einem 1:0-Auswärtssieg in Golling.

 In der Jahreshauptversammlung am 7. Jänner 1956 in der Kantine des Rosittenlagers wurde die Auflösung des Vereins beschlossen. Bei dieser Versammlung, zu der sich praktisch der letzte Rest an Spielern und Funktionären einfand, wurde festgestellt, dass im Laufe des Jahres 1956 nochmals ca. 70% aller noch verbliebenen Mitglieder der Victoria Österreich für immer verlassen würden, und es daher keinerlei Perspektive mehr gab. Bereits im Herbst 1955 hatte die Vereinsführung mit dem USK Danubia Kontakt wegen einer möglichen Zusammenlegung aufgenommen. Diese Fusion wurde am 13. Jänner 1956 vollzogen, und der USC Victoria Salzburg war somit Geschichte.

(Quelle: salzburg24)

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