Leben

Elektromobilität: Salzburger Land als Vorreiter

Veröffentlicht: 15. Jänner 2024 12:23 Uhr

Im Zeichen des Klimaschutzes nimmt die Elektromobilität in Österreich Fahrt auf. Umfragen zufolge denkt jeder Vierte über den Kauf eines Elektrofahrzeugs nach, wobei bundesweit bereits mehr als 140.000 PKWs mit Elektroantrieb zugelassen sind. Der Salzburger Raum nimmt hierbei eine Sonderposition ein. Über 4.000 elektrische Personenkraftwagen und mehr als 70.000 E-Bikes sind im Salzburger Land unterwegs. Im Bezirk Tennengau fährt sogar jeder fünfte Fahrzeughalter emissionsfrei. Dass die E-Mobilität in Salzburg boomt wie in kaum einem anderen Bundesland, liegt an gezielten Maßnahmen wie dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Mit viel Engagement hat sich Salzburg zu einem Vorreiter in Sachen Mobilitätswende entwickelt.

Mobilitätswende in Österreich: Wieso Salzburg eine Vorreiterrolle hat

Mit 230 g CO2-Emissionen pro gefahrenem Kilometer sind Benziner in Zeiten der Klimakrise ein Auslaufmodell. Elektrofahrzeuge erzeugen weitaus weniger CO2 und tun damit nicht nur der Umwelt gut, sondern verbessern in Städten zudem die Luft- und Lebensqualität. Aus Gründen wie diesen sollen in Österreich bis zum Jahr 2030 alle neu zugelassenen PKWs und leichten Nutzfahrzeuge emissionsfrei fahren. Im Hinblick auf Busse peilt die österreichische Regierung den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren bis 2032 an. Schwere LKWs sollen bis 2035 emissionsfrei werden. Obwohl die Bevölkerung der geplanten Mobilitätswende offen gegenübersteht, bleiben bei einigen Bürgern Bedenken hinsichtlich der Reichweite von E-Fahrzeugen bestehen. Mit ihren intelligent aufgebauten Lithium-Ionen-Akkus kommen herkömmliche PKWs mit Elektroantrieb mit einer einzigen Ladung mittlerweile 120 bis 500 Kilometer weit. Neben dem Fahrzeugtypen und dem Alter der Batterie entscheidet das Fahr- und Ladeverhalten darüber, wie lange eine Ladung reicht. Grundsätzlich verbessert sich die Reichweite durch intensive Forschungsprojekte ständig. Trotzdem braucht Österreich mit fortschreitender Mobilitätswende eine noch besser ausgebaute Ladeinfrastruktur, um Verbraucher vom Umstieg auf E-Fahrzeuge zu überzeugen. Im Salzburger Land hat ein gezielter Ausbau der Ladestationen Anreize gegeben, Elektrofahrzeuge anzuschaffen. Mit einem ambitionierten Ziel: Bis zum Jahr 2050 will das Bundesland energieautonom und klimaneutral werden.

Hervorragende E-Ladeinfrastruktur im Salzburger Land

Insgesamt ist es um die Ladeinfrastruktur in Österreich besser bestellt als im EU-Schnitt. Mit fast 200 E-Ladepunkten pro 100.000 Einwohnern liegt das Land EU-weit auf Platz sechs. Der Salzburger Raum bietet dabei eines der besten Ladenetze. Allein im Stadtbereich sind über 130 Ladepunkte zu finden und auf das gesamte Bundesland gesehen gibt es mehr als 900 Stationen. Österreichs erste High-Power-E-Ladestation gilt als Highlight der Salzburger Infrastruktur. Bei einer Ladeleistung von 100 Kilowatt ist sie im Vergleich zu bisherigen Schnellladern doppelt so leistungsstark. E-Autobesitzer brauchen hier nur etwa 15 Minuten, um ihr Fahrzeug auf eine Reichweite von 200 Kilometern aufzuladen. Damit werden E-Fahrzeuge zu einer alltagstauglichen Alternative zu Benzinern, die dem Zeitdruck des modernen Lebens gerecht wird. Positiv hervorzuheben sind auch die vielen Heimladestationen, die im Salzburger Land mittlerweile errichtet wurden. Zudem bieten einige Unternehmen im Salzburger Raum ihren Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern die Nutzung firmeneigener E-Ladestationen an und leisten hinsichtlich der E-Mobilität Aufklärungsarbeit. Besonders erwähnenswert sind in diesem Kontext die Salzburger Landeskliniken.

Salzburger Busverkehr als Vorbild im Hinblick auf E-Mobilität

Nicht nur die Ladeinfrastruktur, sondern auch der Salzburger Busverkehr spielt eine Schlüsselrolle hinsichtlich der boomenden E-Mobilität innerhalb des Bundeslandes. Seit einiger Zeit nutzt das Salzburger Land zugunsten des Klimaschutzes nun schon elektrische Oberleitungsbusse und Autobuslinien. Innerhalb des Stadtraums verkehren die O-Busse mit E-Antrieb tagsüber im Zehnminutentakt, wobei die Autobuslinien alle 15 Minuten fahren. Das gut ausgebaute Netz ist für Berufspendler ein Anreiz, das eigene Auto zu Hause zu lassen. Durch die Nutzung klimaschonender E-Busse leisten sie einen Beitrag zum Klimaschutz. Dabei ist auch der Vorbildcharakter des öffentlichen Bussystems nicht zu unterschätzen.

Förderungen als Unterstützung bei der Mobilitätswende

Neben der Ladeinfrastruktur und dem öffentlichen Busverkehr spielen auch Förderungen eine Rolle, wenn es um die Mobilitätswende im Salzburger Raum und in ganz Österreich geht. Im Rahmen des bundesweiten Förderpakets stellt die Regierung Privatpersonen beispielsweise folgende Zuschüsse in Aussicht:

  • bis zu 5.000 Euro bei der Anschaffung eines PKWs mit reinem Elektroantrieb
  • bis zu 5.000 Euro beim Kauf eines Brennstoffzellenfahrzeugs
  • bis zu 2.500 Euro bei der Anschaffung eines Plug-In-Hybridfahrzeugs
  • bis zu 2.500 Euro für Reichweitenverlängerer
  • bis zu 1.300 Euro für E-Leichtfahrzeuge
  • bis zu 800 Euro für E-Mopeds
  • bis zu 1.200 Euro für E-Leichtmotorräder
  • bis zu 1.900 Euro für E-Motorräder
  • bis zu 600 Euro für intelligente Ladekabel
  • bis zu 900 Euro für OCPP-fähige Ladestationen als Einzelanlage in Mehrparteienhäusern
  • bis zu 1.800 Euro für OCPP-fähige Ladestationen als Gemeinschaftsanlage


Im Salzburger Land werden nicht nur E-Autos, E-Mopeds und E-Motorräder mit Zuschüssen gefördert. Auch die Anschaffung von E-Fahrrädern ist in den Gemeinden Bad Gastein, Puch und Bischofshofen förderfähig. Dass sich das Bundesland zu einem Vorreiter in Sachen Elektromobilität entwickelt hat, lässt sich übrigens nicht nur an den Zuschüssen, den vielen Ladestationen und der hohen Zahl an zugelassenen E-Fahrzeugen nachvollziehen. Auch das Erlebnis- und Kompetenzzentrum MOONCITY verdeutlicht, wie wichtig der Salzburger Raum für elektrische Mobilität innerhalb Österreichs ist. Mobilitätsformen der Zukunft werden hier spielerisch erlebbar, wobei man Zweiflern mit Aufklärungsarbeit begegnet.

(Quelle: salzburg24)

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