Fahrraddiebstahl ist nicht 100-prozentig zu verhindern
Leider gibt es keine Möglichkeiten, einen Fahrraddiebstahl mit 100-prozentiger Sicherheit zu verhindern. Erst Anfang September machte eine dreiköpfige Diebesbande Schlagzeilen, die hochpreisige Fahrräder bei Radsportveranstaltungen in Salzburg, Kärnten und Tirol gestohlen hat. Wir berichteten in diesem Artikel darüber. Fest steht: Ist das kriminelle Interesse groß genug und verfügen die Diebe über ausreichend Zeit, kann auch das sicherste Schloss geknackt werden. Wichtig ist aber, es den Angreifern so schwierig wie möglich zu machen. Denn: Je länger es dauert, das Fahrrad zu stehlen, desto größer ist die Chance, dass der Dieb entdeckt wird – und das weiß er. Wenn ihm die Sache zu brenzlig wird, ergreift er daher die Flucht.
7 Tipps: So sichern sich Radfahrer vor Dieben
Wie gut ein Fahrrad vor Diebstahl geschützt werden sollte, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Je teurer das Fahrrad in der Anschaffung ist, desto höher ist auch das Risiko dafür, dass es gestohlen wird – und desto größer ist auch der Schaden. Will man zum Beispiel ein hochwertiges Haibike kaufen bei mybikestore, muss man einen vierstelligen Betrag aufbringen. Dafür bekommt man dann auch ein langlebiges Rad mit leistungsstarkem Mittelmotor und im Rahmen versenkten Akku, das eine hohe Individualisierbarkeit bietet. Bei derart hochwertigen Fahrrädern ist es natürlich umso wichtiger, sie vor Dieben zu schützen. Auch, wenn es keinen 100-prozentigen Schutz gibt, kann man mit folgenden Tipps dazu beitragen, den Diebstahlschutz zu erhöhen:
1. Immer an einem festen Gegenstand anschließen
Viele moderne Fahrräder haben ein integriertes Rahmenschloss. Beim Abschließen kommt es zu einer Wegfahrsperre. Dann kann sich niemand auf das Fahrrad setzen und damit wegfahren. Aber: Zu zweit ist es kein Problem, das Fahrrad einfach wegzutragen. Gerade bei längerem Abstellen sollte das Fahrrad an einen festen Gegenstand angeschlossen werden.
2. Richtig anschließen
Am besten bringt man das Schloss möglichst weit oben am Rad und so stramm wie möglich an. Dann haben potenzielle Diebe keinen Hebelansatz. Wenn mehrere Radfahrer zusammen unterwegs sind, können die Fahrräder mit verschiedenen Schlössern verbunden werden.
3. Hochwertiges Schloss wählen
Die Polizei empfiehlt für einen guten Diebstahlschutz ein Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschloss mit geprüfter Qualität. Ein massives Schloss mag teurer sein als einfachere Varianten, aber die Investition lohnt sich. Das Schloss darf – und sollte – ungefähr 10 Prozent vom Anschaffungspreis des Fahrrades kosten. Wer möchte, kann noch in ein zweites Schloss investieren, um die Sicherheit zu erhöhen. Dann sollten zwei verschiedene Schließ- und Schlosstypen kombiniert werden. Denn: Oft spezialisieren sich die Diebe auf einen Schlosstyp und geben auf, wenn sie unterschiedliche Schlösser vorfinden.
4. Über ein smartes Schloss oder Alarmschloss nachdenken
Mittlerweile gibt es im Handel auch smarte Schlösser, die sich per App auf- und zuschließen lassen. Hier fehlt der Schließzylinder, sodass ein möglicher Angriffspunkt wegfällt. Mit einem solchen Schloss wird es auch möglich, die Standortdaten des Fahrrads abzufragen. Auch Alarmschlösser sind eine Möglichkeit. Laute Alarmsignale sollen die Diebe abschrecken. Einige Schlösser kombinieren beide Technologien für eine erhöhte Sicherheit.
5. An einem gut sichtbaren Ort abstellen
Dunkle, wenig belebte und schwer einsehbare Ecken eignen sich nicht gut zum Abstellen des Fahrrads. Besser ist es, ein paar Schritte weiter zu Fuß zu gehen, dafür aber einen hellen Ort zu wählen, den viele Menschen passieren. Je weniger Publikum es gibt, desto einladender wirkt das Fahrrad auf Interessierte.
6. Die Abstellorte variieren
Häufig stehlen Diebe Fahrräder spontan. Es gibt aber auch organisierte Banden, die sich erst einmal umsehen und bestimmte – meist hochpreisige – Fahrräder ins Auge fassen. Dann schlagen sie zu, wenn der Zeitpunkt günstig ist. Daher ist es gut, den Abstellort für das Fahrrad gelegentlich zu wechseln. So haben es die Diebe schwerer, das Fahrrad wieder aufzufinden.
7. Teure Bestandteile sichern
Viele Fahrräder haben Schnellspanner, um den Bedienkomfort zu erhöhen. Aber: Solche Technologien machen es auch Dieben leichter, Sattel oder Laufräder zu stehlen. Daher ist es gut, wenn mit Inbus-, Sechskant- oder Torx-Schrauben gearbeitet wird. Je seltener das Werkzeug ist, das benötigt wird, desto stärker sinkt das Risiko für den Fahrraddiebstahl. Man kann viele Achsen und Schrauben mit speziellen, codierten Sicherungsmuttern sichern. Alternativ gibt es Sicherungseinsätze. Teilweise können Schraubenköpfe eingesetzt werden, bei denen das Rad auf den Kopf gedreht werden muss, damit sie sich öffnen lassen. Das funktioniert bei einem angeschlossenen Rad nicht. Manche Hersteller rüsten ihre Räder ab Werk mit einer solchen Sicherheitsausstattung aus.
Ebenfalls ratsam: Vorbeugen für den Ernstfall
Da sich ein Fahrraddiebstahl nicht zu 100 Prozent vermeiden lässt, sollte man zusätzlich auch einige Vorkehrungen für den Fall der Fälle treffen. Empfehlenswert sind folgende Maßnahmen:
- Das Fahrrad registrieren und dokumentieren – etwa mit einem Fahrradpass, wo man Modell, Merkmale, Rahmennummer und Halterdaten einträgt
- Fahrrad bei der Polizei codieren lassen
- Eine individuelle Gravur aufbringen
- Alle spezifischen Details fotografieren
- Fahrradschloss beim Hersteller registrieren
Falls das Fahrrad weg ist, sollte man den Schlüssel und etwaige Schlossstücke aufheben. Außerdem ist es sinnvoll, den Diebstahlort fotografisch zu dokumentieren. Gerade bei teuren Fahrrädern kann man über eine Fahrradversicherung nachdenken. Da die Kosten jährlich mehrere Hundert Euro betragen können, muss man hier gut abwägen. Oft lohnen sich die Versicherungen wirklich nur für hochpreisige, neue Fahrräder. Auf jeden Fall sollte man auf eine gute Hausratversicherung achten, die zahlt, wenn das Rad aus dem Haus oder Keller gestohlen wird. Bei derartigen Versicherungen muss man auf Nachtklauseln achten, denn dann ist ein Versicherungsschutz zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ausgeschlossen – und zu diesem Zeitpunkt werden viele Fahrräder gestohlen. Häufig lässt sich der Versicherungsschutz gegen Aufpreis für Räder erweitern, die auf der Straße gestohlen wurden. Ein Gespräch mit einem Versicherungsexperten ist sinnvoll.
Fazit: Je teurer das Fahrrad, desto besser die Sicherung
Egal, ob man aus Umweltschutzgründen, wegen der eigenen Gesundheit oder einfach aus Freude häufiger mit dem Fahrrad fahren möchte, den Diebstahlschutz sollte man nicht aus den Augen verlieren. Bei Fahrrädern gilt das Motto: Gelegenheit macht Diebe! Wer es potenziellen Langfingern also zu einfach macht, riskiert, sein teures Fahrrad zu verlieren.
(Quelle: salzburg24)