Meinungscheck

Ist das Zölibat noch zeitgemäß?

Veröffentlicht: 05. November 2019 12:57 Uhr
Wegen Priestermangels könnte es bald Ausnahmen für das Zölibat römisch-katholischer Priester geben. Auch in Österreich sprechen sich einzelne Bischöfe für die Eheerlaubnis aus. Höchste Zeit oder sollte ein Pfarrer weiterhin unverheiratet sein müssen? Stimmt ab im Meinungscheck!

Die Bischöfe Manfred Scheuer (Linz) und Hermann Glettler (Innsbruck) haben sich mehr oder weniger explizit für die Priesterweihe verheirateter Männer (viri probati, Anm.) ausgesprochen. Während Glettler der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte, dass es Sinn mache, die Option "wach zu halten", meinte Scheuer gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass es "wirklich an der Zeit" sei, diese Frage "anzugehen".

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Salzburger Erzbischof für Ehelosigkeit

Ein weiterer Aufschub wäre wohl zum Schaden der Kirche, erklärte der Linzer Diözesanbischof in einem ORF-Interview Montagabend. "Ich hoffe sehr, dass die Fragen, die für Amazonien besprochen worden sind, auch bei uns weitergeführt werden", so Scheuer. Für den Salzburger Erzbischof Franz Lackner hingegen führt kein Weg am Zölibat vorbei. Es müsse "als kostbares Gut" bewahrt werden, sagt er im April dieses Jahres vor Priestern im Salzburger Dom.

Auch Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat die Ehelosigkeit als Grundform des priesterlichen Dienstes bezeichnet. Er wolle trotz des Vorstoßes der Amazonas-Synode am Zölibat festhalten, so Schönborn: "Wir brauchen auch den ehelosen Priester, die ehelose Form bleibt das Grundmuster. Es wird verheiratete Priester geben, aber die Grundform bleibt der Weg der Ehelosigkeit nach dem Vorbild Jesu." Auch für den Salzburger Erzbischof Franz Lackner führt kein Weg am Zölibat vorbei. Es müsse "als kostbares Gut" bewahrt werden, sagt er im April dieses Jahres vor Priestern im Salzburger Dom.

Vatikan überlegt Zölibat-Ausnahmen

Die Bischofssynode im Vatikan sprach sich Ende Oktober für die ausnahmsweise und auf eine Region (im Regenwaldgebiet) beschränkte Priesterweihe von verheirateten Männern aus. Laut Scheuer müsse neben der "Viri-probati"-Frage auch beim Diakonat der Frau etwas weitergehen.

(Quelle: apa)

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