Schon im Vorfeld wetterte ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka gegen öffentlich-rechtlichen Sender: „Der ORF gehört gestoppt, das widerspricht völlig dem ORF-Gesetz.“ Das "Bestellfernsehen" der SPÖ müsse ein Ende haben.
ORF verteidigt Entscheidung über Solo-Auftritt
Der ORF-Fernsehchefredakteur Fritz Dittlbacher verteidigte sich am Donnerstag und erklärt, dass die Einladungen zu ORF-Sendungen als journalistische Entscheidungen und nur durch Journalisten getroffen werden.
"Wäre das Interview wirklich ein Wunsch des Bundeskanzlers oder des Generaldirektors gewesen, dann hätte es von der Redakteursvertretung einen sehr lauten Protest gegeben." Die Empörung der Parteien sei "heuchlerisch und leicht durchschaubar: Es geht den Politikern nicht um das Programm oder die Zuschauer, sondern nur darum, möglichst viel im ORF vorzukommen", sagte ORF-Redakteursrats Dieter Bornemann.
Auch FPÖ und Grüne kritisieren Faymann-Auftritt
Die politische Auseinandersetzung über den Faymann-Auftritt - neben der ÖVP kritisierten zuletzt auch FPÖ und Grüne die Entscheidung - kommt für ORF-Chef Wrabetz zur Unzeit. Der Generaldirektor stellt sich im Sommer der Wiederwahl im ORF-Stiftungsrat, in dem der ÖVP-"Freundeskreis" derzeit eine knappe relative Mehrheit hält. Unterstützung für die ORF-Linie kam am Donnerstag lediglich von den NEOS. "Parteipolitik hat redaktionelle Arbeit nicht zu kommentieren. Die Autonomie des ORF ist zu respektieren", erklärte NEOS-Mediensprecher Niko Alm in einer Aussendung. Für Alm zeige der aktuelle Fall, dass eine "gremiale Neuordnung des ORF, die den parteipolitischen Einfluss minimiert, dringend geboten wäre".
(APA/SALZBURG24)
(Quelle: salzburg24)