Der acht Monate alte Orang-Utan-Bub lebte zuvor als Kind-Ersatz bei einer Familie in einem Dorf in der Nähe von Sepuluh. Laut Angaben der Familie war er neben seiner toten Mutter in einer Palmölplantage aufgefunden worden. Er ist das erste Waisen-Baby, das in die Orang-Utan-Waldschule, die sich auf dem indonesischen Teil der Insel befindet, einziehen darf, schrieb die NGO am Mittwoch in einer Aussendung. Der Kleine wurde von einer Tierärztin untersucht und wird nun von einem Team von Tierpflegerinnen versorgt.
Orang-Utans sollen ausgewildert werden
"Wir müssen jetzt beginnen, ihn wieder an ein Waldumfeld zu gewöhnen und vor allem auch, seine Muskeln zu trainieren. Er kann sich nicht selbstständig festhalten, denn seine Menschenmutter hat ihn wie ein menschliches Baby immer gestützt und getragen", nannte Projektleiterin und Primatologin Signe Preuschoft die nächsten Schritte. Derzeit werden bereits drei ältere Orang-Utan-Waisenkinder in der Quarantänestation versorgt. Das Projekt umfasst die Rettung illegal gefangener Orang-Utans und die Rehabilitierung von Orang-Utan-Waisen mit dem Ziel einer Wiederauswilderung in einem sicheren Waldgebiet in Ostkalimantan. Im Herbst wird die Waldschule offiziell eröffnet wird.
Regenwaldzerstörung gefährdet Tierarten
Nur noch etwa 50.000 Orang-Utans leben laut den Angaben von Vier Pfoten auf Borneo. Der drastisch voranschreitenden Regenwaldzerstörung fallen jährlich zwei- bis dreitausend der rothaarigen Menschenaffen zum Opfer. Mittlerweile sei die Waldzerstörung auf Borneo so weit vorangeschritten, dass die Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) Anfang 2016 den Borneo Orang-Utan offiziell als kritisch gefährdet klassifizierte.
(APA)
(Quelle: salzburg24)