Nach einer Serie von Bankomatsprengungen in Österreich sind 14 Personen als Verdächtige festgenommen worden. Das gab die Polizei mit der Staatsanwaltschaft Wien am Donnerstagvormittag auf einer Pressekonferenz im Bundeskriminalamt bekannt. Bei den Verdächtigen handelt es sich großteils um Niederländer mit Maghreb-Hintergrund. Insgesamt wurden 33 Personen ausgeforscht. "Damit ist die überwiegende Anzahl der Taten geklärt", sagte Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts.
Die jüngste Festnahme habe erst vor zwei Tagen in Wien stattgefunden. "Dabei ist der Verdächtige aus dem zweiten Stock einer Wohnung gesprungen", sagte Holzer. Weiters sprach Holzer von "zahlreichen Sicherstellungen" und nannte unter anderem die Beschlagnahmung von über 50 Handys, 30 Datenträgern, 16 Rollern, 400 bis 500 Gramm Sprengstoff, Suchtgift, Kleidung mit mutmaßlichem Tatbezug sowie rund 40.000 Euro an Bargeld bei zwölf Razzien (sechs davon fanden in den Niederlanden statt).
Millionenschaden für betroffene Banken
Seit Jahresbeginn wurden 26 Einbruchsdiebstähle durch Sprengung von Geldausgabeautomaten gezählt. In zwölf Fällen blieb es beim Versuch, doch der Sachschaden und das Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte seien enorm, so die Ermittler. Insgesamt sei den betroffenen Banken bisher ein Schaden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich entstanden, auch die erbeutete Summe Geld bewege sich im Millionenbereich.
"Die Täterinnen und Täter agieren extrem professionell. Es gibt klare hierarchische Strukturen", sagte Holzer mit Verweis auf eine Unterteilung in Sprenger und Logistiker.
In Wien laufen bereits seit Oktober 2024 Ermittlungen gegen 15 ausgeforschte Beschuldigte aufgrund von 14 Sprengungen. Fünf Verdächtige befinden sich laut Staatsanwaltschaft bereits in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Josefstadt. Zwei Verdächtige seien aufgrund von europäischen Haftbefehlen in den Niederlanden dingfest gemacht worden. "Einer davon wird auch heute Abend übergeben werden", sagte Behördensprecherin Nina Bussek. Die Staatsanwaltschaft Wien werde nach Auslieferung gegen ihn die Verhängung der Untersuchungshaft beantragen, hieß es.
Zwei Fälle auch in der Stadt Salzburg
Auch in der Stadt Salzburg war es im Februar im Stadtteil Aigen und im Mai im Stadtteil Maxglan dieses Jahres zu Bankomatsprengungen gekommen.
(Quelle: apa)