Exakt 12.767 Personen waren Ende März im Bundesland Salzburg arbeitslos beim AMS vorgemerkt, wie das Arbeitsmarktservice am Dienstag per Aussendung mitteilt. Das sind um 1.810 Personen mehr als vor einem Jahr (+16,5 Prozent). Bei den Frauen war der Anstieg um 22,8 Prozent auf 5.582 deutlich höher als bei Männern (Plus 12,1 Prozent auf 7.185).
„Arbeitslose Frauen kommen vermehrt aus den Branchen Handel (+147 auf 1.048 vorgemerkte Frauen) und Beherbergung und Gastronomie (+446 auf 1.471 vorgemerkte Frauen). Im Innergebirg gibt es im Tourismus bei den vorgemerkten Frauen sogar eine Steigerung um 64,8 Prozent auf 946 Vorgemerkte“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer.
Am meisten Arbeitslose in Beherbergung und Gastro
Die meisten Arbeitslosen gab es in der Beherbergung und Gastronomie mit 2.722 Personen. Das ist ein Anstieg von 43,2 Prozent (bzw. 821 Personen) gegenüber dem Vorjahr. „Der Tourismus hat mit dem Freisetzen der Mitarbeiter:innen sichtlich früher begonnen als im Vorjahr. Daher hat im Innergebirg die Arbeitslosigkeit in der Beherbergung und Gastronomie Ende März im Vergleich zum Vorjahr um 66,6 Prozent zugelegt, im Zentralraum um 20,8 Prozent", führt die Arbeitsmarktexpertin aus.
2.071 arbeitslose Personen gab es zum Monatsende im Handel. Das sind 331 Personen bzw. 19 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. „Mittlerweile verfestigt sich die Arbeitslosigkeit in dieser Branche“, sagt Beyer. 1.654 Personen sind im Handel im Zentralraum arbeitslos (+18,2 Prozent), 417 im Innergebirg (+22,3 Prozent).
Stärkster Anstieg bei Arbeitslosigkeit im Pongau
Prozentuell ist die Arbeitslosigkeit am stärksten im Pongau (+29,1 Prozent) und im Pinzgau (+21,8 Prozent) gestiegen, gefolgt von Salzburg-Umgebung mit 19,8 Prozent und Salzburg-Stadt mit 12,1 Prozent.
Erfreulich sei hingegen die Entwicklung am Bau. Die Zahl der arbeitslosen Personen in dieser Branche ist rückläufig. Ende März waren 1.118 arbeitslose Personen vorgemerkt, was einem Rückgang von 15,4 Prozent bzw. einem Minus von 203 Personen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht.
Bei den offenen Stellen verzeichnet Salzburg nach Vorarlberg und Oberösterreich den dritthöchsten Rückgang. Die Zahl der sofort verfügbaren Stellen ist um 14,2 Prozent auf 6.662 gesunken. Auch die Zahl der offenen Lehrstellen ist auf 854 zurückgegangen. Das sind 18,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl derjenigen, die eine Lehrstelle suchen, stieg indes auf 375.
Die vorläufig geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Salzburg trotz der aktuellen Entwicklungen bei 4,4 Prozent und ist der zweitniedrigste Wert im Bundesländervergleich. Es gibt im Bundesland übrigens etwa 277.000 unselbstständig Beschäftigte, rund 2.000 Personen (+0,7 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
397.100 Menschen in Österreich ohne Job
Laut heute veröffentlichten Zahlen waren Ende März in ganz Österreich rund 397.100 Personen beim Arbeitsmarktservice arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon waren 316.300 arbeitslos und rund 80.700 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 7,4 Prozent bzw. 27.400 Personen gestiegen.
Die Arbeitslosenrate per Ende März erhöhte sich in Österreich um 0,5 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent. Die Arbeitslosigkeit steige aber "nicht so stark, wie es die wirtschaftlich angespannte Situation erwarten ließe", so AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Stellungnahme. "Besonders vom konjunkturellen Tief betroffen" seien weiterhin die Industrie und der Handel, so Kopf. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Handel stieg im März um 4.552 und in der Warenerzeugung um 4.391 Personen.
Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung in Österreich im Branchen-Vergleich gab es Ende März im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+14,9 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+14 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+12,8 Prozent). Etwas niedriger fiel der Anstieg im Handel (+9,1 Prozent) sowie im Verkehr und Lagerwesen (+6,1 Prozent) aus. Rückläufig war die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer in der Bauwirtschaft (-4 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (-0,6 Prozent).
Den höchsten Anstieg der Arbeitslosen- und Schulungsteilnehmer-Zahlen im Bundesländer-Vergleich verzeichnete Tirol (+15,5 Prozent), gefolgt von Salzburg (+15,3 Prozent), Oberösterreich (+15,1 Prozent) und Vorarlberg (+10,8 Prozent). Niedriger fiel das Plus in der Steiermark (+7,5 Prozent), Wien (+5,3 Prozent), Kärnten (+5,0 Prozent), Burgenland (+4,9 Prozent) und Niederösterreich (+3,3 Prozent) aus.
Arbeitslosigkeit steigt seit April 2023
Die seit 2023 andauernde Rezession in Österreich hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen steigen in Österreich seit April 2023. Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS erwarten eine Konjunkturaufhellung ab Sommer. Die Arbeitslosenzahlen sinken bei einem Wirtschaftsaufschwung aber meist zeitverzögert. Die sofort verfügbaren offenen Stellen sanken Ende März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,1 Prozent auf 81.740.
(Quelle: salzburg24)