Philippinen

19 Tote durch Explosionen bei Gottesdienst

Veröffentlicht: 27. Jänner 2019 07:33 Uhr
Durch zwei Explosionen in und vor einer katholischen Kirche im unruhigen Süden der Philippinen sind während eines Gottesdiensts mindestens 19 Menschen getötet worden. 48 weitere Menschen wurden am Sonntag verletzt, wie die Polizei mitteilte. Ein Motiv für den Angriff wurde noch nicht bekannt gegeben.

Die erste Explosion habe sich während einer Messe im Inneren der Kathedrale in der Stadt Jolo in der Provinz Sulu ereignet. Die zweite geschah auf einem Parkplatz vor dem Gotteshaus, als Sicherheitskräfte eingetroffen seien, sagte der regionale Militärsprecher Gerry Besana.

Explosion Philippinen APA

Zahl der Todesopfer könnte steigen

Jolo liegt rund 1.000 Kilometer südlich von der Hauptstadt Manila. Der Chef der nationalen Polizei, Oscar Albayalde, sagte, dass unter den Opfern Soldaten seien. "Wir wissen nicht, ob die Zahl der Todesopfer noch steigen wird", sagte er dem Manila-Radiosender DZMM. Ein Motiv sei bisher nicht herausgefunden worden, es werde in alle Richtungen ermittelt. Besana sagte, zunächst würden die Sprengstoffe analysiert, um dann Rückschlüsse auf die Täter ziehen zu können.

Verteidigungsminister Delfin Lorenzana verurteilte den Angriff und betonte, die Täter würden gejagt. Alle Kirchen und öffentlichen Plätze würden gesichert, um mögliche Angriffe zu vereiteln.

Explosion auf Philippinen

Unklar war, ob der Angriff mit dem Ergebnis einer Volksabstimmung in der südlichen Region Miondanao zusammenhängen könnte. Am Freitag hatte die Wahlkommission bekannt gegeben, dass dort der Bildung einer neuen muslimischen autonomen Einheit, der Region Bangsamoro, zugestimmt worden sei. Das Gesetz zur Schaffung dieser Region war eine Schlüsselbestimmung in einem Friedensabkommen, das zwischen der philippinischen Regierung und der größten muslimischen Rebellengruppe, der Moro Islamischen Befreiungsfront, im Jahr 2014 geschlossen worden war.

Auf den katholisch geprägten Philippinen stellen Muslime mit einem Bevölkerungsanteil von weniger als zehn Prozent eine Minderheit dar. Sie haben der Regierung in der Vergangenheit mehrfach Vernachlässigung vorgeworfen.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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