"Kein Grund für Abschuss"

Aktuell etwa 45 Wölfe in Österreich

++ HANDOUT ++ ZU APA0353 VOM 4.5.2022 - Nach zahlreichen Sichtungen in vorwiegend abgelegenen Gegenden ist nun auch in der Nähe von Graz ein Wolf gesichtet worden. Eine Wildkamera im Gemeindegebiet von Eisbach-Rein hat das Tier am Dienstag, 03. Mai 2022 abgebildet. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Wolf handelt, sei laut Jägerschaft sehr hoch.
Veröffentlicht: 12. Mai 2022 12:49 Uhr
Neben drei bestätigten Rudeln sind 2021 zusätzlich 36 Wölfe in Österreich nachgewiesen worden. Das ergibt derzeit etwa 45 Wölfe im Land. "Menschen sind an den Anblick von Rehen, Hirschen und Wildschweinen gewöhnt, aber nicht an den Anblick von Wölfen", sagte WWF-Wolfsexperte Christian Pichler. Trotzdem sei das nicht Grund genug für den Abschuss.
SALZBURG24 (nic)

Der Wolf fresse vor allem krankes und schwaches Wild und helfe somit, die Ausbreitung von Krankheiten wie Tuberkulose bei Wildtieren einzudämmen und zudem Verbissschäden im Wald vorzubeugen, hieß es bei einer Pressekonferenz der Umweltorganisation am Donnerstag. Aktuell befindet sich in Allentsteig und Gutenbrunn in Niederösterreich jeweils ein Rudel und eines im Böhmerwald in Oberösterreich. Experten prognostizieren weitere Rudelbildungen im Westen und Süden.

WWF wünscht sich Behirtung der Wölfe

Im Vergleich zu 45 Wölfen in Österreich stehen in der Schweiz 16 Rudel, in Südtirol und Trentino 22 Rudel, in Deutschland 158 Rudel, in Slowenien 14 Rudel und in Frankreich 100 Rudel. Als Vorbild im Herdenschutz gilt laut Experten die Schweiz mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. Geregelte Behirtung und der Einsatz von Schutzhunden würden Wölfe effektiv abhalten. Laut Daniel Mettler, Schweizer Herdenschutzexperte von der landwirtschaftlichen Beratungszentrale AGRIDEA, seien Abschüsse zwar Bestandteil des Managements, aber nicht das erste Mittel der Wahl.

In Tirol zeichnen sich bereits Erfolge im Herdenschutz ab. Kärnten hingegen lasse Pichler zufolge Landwirte vollkommen im Stich. "Es fehlt an sachlicher Information und am politischen Willen, Nutztiere besser zu schützen", kritisierte er.

(Quelle: apa)

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