AMS-Auswertung

Wie Bildung und Arbeitslosigkeit zusammenhängen

Veröffentlicht: 02. Mai 2025 14:42 Uhr
Menschen mit nur einem Pflichtschulabschluss sind deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als höher qualifizierte Personen. Laut einer aktuellen AMS-Auswertung lag ihre Arbeitslosenquote 2024 bei 21,3 Prozent – damit ist sie dreimal so hoch wie der österreichweite Durchschnitt.

Das AMS hat am Freitag eine eigene Auswertung der Arbeitslosenzahlen im Kontext zu den Bildungsabschlüssen präsentiert. Nach wie vor sind jene Personen am höchsten von Arbeitslosigkeit bedroht, die über maximal einen Pflichtschulabschluss verfügen. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag deren Arbeitslosenquote mit 21,3 Prozent dreimal höher als der Gesamtschnitt von 7 Prozent. Bei Personen mit Lehrabschluss lag die Quote bei 6,1, bei Fachhochschul- oder Uniabschlüssen bei 3 Prozent.

Bildung "bester Schutz gegen Arbeitslosigkeit"

"Bildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Je höher die Bildung, desto geringer das Risiko arbeitslos zu werden oder längerfristig arbeitslos zu bleiben. Gerade in Zeiten der Digitalisierung, Ökologisierung und Internationalisierung der Arbeitswelt werden immer weniger Jobs für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss angeboten. Und diese Tendenz wird sich in Zukunft sogar noch verstärken", warnt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Bildung wirke wie ein Schutzschild - je stärker es ist, desto besser halte es wirtschaftlichen Turbulenzen stand.

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Die AMS-Zahlen sprechen jedenfalls eine klare Sprache: Rund 45 Prozent der 2024 arbeitslos vorgemerkten Personen hatten lediglich eine Pflichtschulbildung, etwa 28 Prozent verfügten über einen Lehrabschluss. Auf der Nachfrageseite wurden bei rund 40 Prozent der offenen Stellen mindestens eine abgeschlossene Lehrausbildung verlangt. Die Gruppe der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist die einzige, die sich seit den 1990er Jahren in ihrer Arbeitslosenquote mehr als verdoppelt hat.

Tourismus als Anker für Personen mit geringer Ausbildung

Der Anteil von Personen mit Pflichtschulbildung ist bei Frauen mit 44 Prozent etwa gleich wie bei Männern. Deutlicher ist der Unterschied beim Anteil von Personen mit Lehrabschluss: 23 Prozent der arbeitslosen Frauen, aber 32 Prozent der arbeitslosen Männer haben eine Lehrausbildung absolviert. "Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass es in den westlichen Bundesländern weniger arbeitslose Personen mit maximal Pflichtschulabschluss gibt. Das liegt unter anderem daran, dass im Tourismus nach wie vor mehr Arbeitsplätze im Niedrigqualifikationssegment angeboten werden", so das AMS in seiner Spezialauswertung.

(Quelle: apa)

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