In Niederösterreich sind in diesem Jahr bereits 149 Masernfälle registriert worden. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) sprach am Mittwoch von einem exorbitanten Anstieg, 2023 seien es in Summe sechs Fälle gewesen. Mit einer Impfaktion soll gegengesteuert werden.
Maserninfizierte können bis zu 100 Kontaktpersonen anstecken
Sanitätsdirektorin Regina Klenk fügte hinzu, dass ein Masernfall 100 ungeschützte Nicht-Immunisierte anstecken könne: „Erst nach zwei Wochen treten die ersten Symptome auf, die dann zum typischen Masernausschlag übergehen. Vier Tage vor und bis vier Tage nach dem Ausschlag ist man aber hochinfektiös.“ Einziger wirklicher Schutz sei die zweimalige Immunisierung: „Geimpft werden kann ab dem neunten Lebensmonat, Auffrischungen sind nach drei Monaten vorgesehen. Es kann aber jede Altersgruppe nachgeimpft werden, es gibt keine Überimpfung.“
Aufruf an Kontaktpersonen in Oberösterreich
Indes rufen die Behörden in Oberösterreich nach Masernfällen an stark frequentierten Orten mögliche Kontaktpersonen dazu auf, ihren Gesundheitszustand zu beobachten. Betroffen sind Züge zwischen Linz und Ried im Innkreis und ein Supermarkt in Traun (Bezirk Linz-Land).
Eine unwissentlich mit Masern infizierte Person war demnach am 9. April mit dem REX 5942 von Ried im Innkreis nach Linz (Abfahrt 5.52 Uhr, Ankunft 6.52 Uhr) sowie auf der Rückfahrt im REX 5978 von Linz nach Neumarkt/Kallham (15.34 bis 16.16 Uhr) und dem REX 5978 weiter nach Ried im Innkreis (16.20 bis 16.36 Uhr) unterwegs. Im Spar Supermarkt Traun (Leondinger Straße 50) war am 10. und 11. April 2024 eine ebenfalls unwissentlich infizierte und zwischenzeitlich an Masern erkrankte Person einkaufen, informierten die zuständigen Bezirkshauptmannschaften am Dienstag.
Masernfälle auch in Salzburg
Insgesamt wurden in diesem Jahr in Österreich 391 bestätigte Masernfälle im epidemiologischen Meldesystem (EMS) erfasst, heißt es von der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES). Auch in Salzburg wurden im Februar mehrere Masernfälle gemeldet.
Mindestens 71 Personen mussten aufgrund der Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden, vier davon auf einer Intensivstation. „Mit weiteren Masernerkrankungen ist zu rechnen“, so die AGES. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 186 Masernfälle im Meldesystem erfasst.
(Quelle: apa)