Die am Montag präsentierten Vorstöße von Sozialexperten für eine Pensionsreform sorgen bei vielen S24-Leserinnen und -Lesern für Diskussionszündstoff. Konkret drängen die Flachleute rund um Wifo-Chef Gabriel Felbermayr auf ein höheres Antritssalter. Er sprach sich am Montag konkret für eine Anhebung auf 67 Jahre aus. Als Privatperson bzw. WU-Professor geht er noch darüber hinaus und wäre dafür, das Pensionsalter an die Lebenserwartung zu koppeln.
Aktuell gibt es in Österreich je nach Geburtsjahrgang unterschiedliche Anspruchsvoraussetzungen für eine Alterspension. Bei Männern gilt das vollendete 65. Lebensjahr als Regelpensionsalter. Etwas anders sieht es bei Frauen aus: Bis zum Jahr 2033 wird das Antrittsalter um jeweils sechs Monate pro Jahr angehoben. Für Frauen mit einem Geburtsdatum ab 1. Juli 1968 gilt bereits das 65. Lebensjahr als generelles Pensionsantrittsalter.
Viele andere Länder drehen bereits an der "Altersschraube". Das zeigt sich in einer Studie des Wifo-Experten Thomas Url. In Dänemark zum Beispiel sollen die Menschen im Jahr 2070 erst mit 74 Jahren in Pension gehen. In Griechenland sollen es immer noch 72,5 Jahre sein. Schweden wiederum hat auch die Höhe der Pensionsanpassung an die demografische Entwicklung gekoppelt.
Anpassung der Pensionsbezüge unter Inflationsrate?
Felbermayr schlägt außerdem vor, die nächsten Anpassungen der Bezüge unter der Inflationsrate vorzunehmen. Halte man das ein paar Jahre durch, würde das schon einiges bringen.
Dass aufgrund von Pensionen mittelfristig deutliche Mehrkosten entstehen, zeigt ein aktuelles Gutachten, das die Alterssicherungskommission vorgelegt hat. Dem zufolge werden in den kommenden fünf Jahren knapp sieben Milliarden Euro mehr für die Pensionen aufzuwenden sein. Fünf Milliarden davon entfallen auf die gesetzliche Pensionsversicherung, etwa 1,8 Milliarden auf die Beamt:innenpensionen, berichtet das Sozialministerium. Diese Zahlen entsprechen 0,2 Prozent des BIP.
In ihrem neuen Langfristgutachten sieht die Kommission allerdings dennoch eine einigermaßen stabile weitere Entwicklung. So werden Bundesbeitrag und Bundesmittel in der gesetzlichen Pensionsversicherung bis 2070 von 2,7 im Jahr 2023 (ohne Ausgleichszulage) auf 6,2 Prozent des BIP steigen. Der höchste Wert dürfte dabei rund um 2060 mit 6,5 Prozent erreicht sein.
Gespaltene Meinungen bei S24-Leserschaft
Im S24-Forum sind die Meinungen gespalten. "Wenn man mit 15 oder 16 eine Lehre beginnt, dann hat man mit dem Pensionseintrittsalter von 67 bei weitem mehr als genug gearbeitet. Wenn man nach einem Studium, z.B. mit 25, anfängt zu arbeiten, hat man um diese Jahre weniger einbezahlt", schreibt etwa ein Leser. Ein weiterer User entgegnet etwa, dass mit abgeschlossenem Studium auch das Einkommen steige und somit mehr Geld in die Pensionskasse fließe.
Was ist eure Meinung zum Pensionssystem und den aktuell diskutierten Reform-Ideen? Tauscht euch gerne in den Kommentaren aus!
(Quelle: salzburg24)