Betrüger melden sich am Handy

Bundeskriminalamt warnt vor "Tochter-Sohn-Trick"

ILLUSTRATION - 25.11.2022, Hamburg: ILLUSTRATION - Eine Frau tippt auf einem Smartphone. (zu dpa: Ç30 Jahre SMS: Vom Aufstieg und Fall des KurznachrichtendienstesÈ) Foto: Marcus Brandt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 10. Dezember 2022 10:11 Uhr
Das Bundeskriminalamt warnt vor sogenannten "Tochter-Sohn-Tricks": Dabei würden sich Betrüger per SMS oder Whatsapp mit der Nachricht "Hallo Mama, ich habe mein Handy kaputt gemacht" an potenzielle Opfer wenden.
SALZBURG24 (mem)

Das Bundeskriminalamt (BK) berichtete am Samstag, dass Anzeigen von derartigen Fällen zuletzt um 350 Prozent zugenommen hätten. Zugleich warnte die Behörde eindringlich vor den Online-Kriminellen, der Schaden ist enorm.

Betrüger versenden tausenden Nachrichten

Über eine dem Opfer unbekannte Nummer versenden die Betrüger Nachrichten an tausende Empfängernummern. In dieser geben sie sich als Tochter oder Sohn des Opfers aus und behaupten, vom Handy eines Freundes zu schreiben (deshalb die unbekannte Nummer). Dann werden für dringende Zahlungen vierstellige Geldsummen verlangt, die auf ein Konto überwiesen werden sollen.

Betrüger bringen Frauen mit "Tochter-Trick" um ihr Geld

Erneut waren Betrüger mit dem „Tochter-Trick“ in Salzburg erfolgreich. Eine 74-jährige Tennengauerin und eine 55-Jährige aus der Stadt Salzburg wurden um ihr Geld gebracht.

"Tochter-Sohn-Trick": 880 Anzeigen pro Monat

Trotz intensiver Warnungen verschiedener Polizeibehörden in Österreich erfährt der "Tochter-Sohn-Trick" nach wie vor enorme Anstiege, warnte das Bundeskriminalamt. Zwischen Oktober und Dezember stieg die Zahl der polizeilich bekannten Vorfälle bundesweit auf rund 880 Anzeigen pro Monat (vorläufige, nicht statistisch bereinigte Zahl). Das Dunkelfeld sei als weitaus höher einzustufen.

Schaden in 50 Prozent der Fälle

"Rund 50 Prozent dieser Vorfälle wurden als vollendete Betrugsdelikte mit finanziellem Schaden dokumentiert. Durch dieses Phänomen dürfte alleine im Oktober ein Schaden von über 600.000 Euro entstanden sein, Tendenz stark steigend", hieß es in einer BK-Aussendung. Im aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes liegt dieser Modus mittlerweile beinahe gleichauf mit dem Bestellbetrug, der üblicherweise die mit Abstand höchsten Anfallszahlen aufweist.

Jüngere Generation sollte Eltern und Großeltern warnen

Seitens der Kriminalprävention ergingt erneut der Appell, vor dieser Masche zu warnen. Vor allem die jüngeren Generationen sollte Eltern und Großeltern über diesen Betrugstrick informieren, betonte das BK. Wenn ein Familienmitglied unerwartet unter einer neuen oder unbekannten Telefonnummer Kontakt aufnimmt, "rufen Sie sofort das betroffene Familienmitglied unter der bereits eingespeicherten Nummer zurück und vergewissern Sie sich", rät die Polizei. Auf Kontaktaufnahmen soll man ohne Prüfung bzw. Nachfrage nie antworten.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken