Seit Mitternacht gilt der Amazon "Prime Day" 48 Stunden lang in allen Kategorien. Während manche Aktionen an beiden Tagen gültig sind, haben andere ein Zeitlimit oder eine begrenzte Auflage. Die zwei Tage gelten als die umsatzstärksten für den Online-Händler. Gelockt wird mit Rabatten von teilweise über 50 Prozent. Besonders rabattiert werden am "Prime Day" die Geräte der eigenen Amazon-Marke Amazon.
Keine Hektik bei Aktionsangeboten
Solche zeitlich begrenzten Angebote können aber auch zu übereilten Kaufentscheidungen verleiten, warnen Verbraucherzentralen und Konsumentenschützende jedes Jahr. Darum solltet ihr nichts überstürzen und die Preise auf Vergleichsportalen gegenüberstellen.
Die Preisvergleichsportale zeigen übrigens auch den zeitlichen Preisverlauf, also ob ein Produkt in der Vergangenheit schon einmal teurer oder sogar billiger war.
Vergleich mit UVP
Die von Amazon am "Prime Day" geworbenen Rabatte basieren auf der unverbindlichen Preisempfehlung des jeweiligen Händlers, der bei jedem Produkt als UVP angegeben ist. Heißt: Je niedriger der tatsächliche Angebotspreis, desto höher ist auch der Rabatt. "Gerade am 'Prime Day' sollten Impulskäufe vermieden und nicht jedem verlockenden Rabatt Glauben geschenkt werden", sagt Markus Nigl vom Vergleichsportal Geizhals, der in einer Aussendung auf die Preisgeschichte hinweist. Bestpreise seien demzufolge nicht zwangsläufig am "Prime Day" zu finden.
Betrüger wittern ihre Chance
In diesem Zusammenhang warnt die Arbeiterkammer vor Online-Betrügereien: Über Phishing-Mails und Fake-Shops mit vermeintlichen Angeboten versuchen Kriminelle an sensible Daten zu gelangen oder bringen gutgläubige Kund:innen um ihr Geld. Deshalb solltet ihr die Shop-Domains und Mail-Absender genau prüfen und darauf achten, eine verschlüsselte Verbindung zu nutzen.
Milliardengeschäft mit "Prime Day"
Das Geschäft mit dem "Prime Day" ist jedenfalls sehr lukrativ für Amazon: Medienberichten zufolge wurden vergangenes Jahr allein am ersten der beiden Tage weltweit rund 375 Millionen Produkte verkauft, was ein neuerlicher Rekord für Amazon ist. An den zwei Angebotstagen setzte das Unternehmen laut Schätzungen etwa 14,7 Milliarden US-Dollar um.
In Deutschland hat die Gewerkschaft verdi im Herbst 2023 zu Streiks an fünf Standorten aufgerufen. Angeprangert wurden fehlende Flächentarifverträge für die Beschäftigten. Das Unternehmen selbst sah dem gelassen entgegen. Heuer sind keine Streiks im deutschsprachigen Raum bekannt.
Was ist Amazon Prime?
Amazon Prime ist ein optionales, kostenpflichtiges Abonnement, mit dem Kundinnen und Kunden Zugang zu zusätzlichen Dienstleistungen erhalten, die für reguläre Kund:innen nicht verfügbar oder kostenpflichtig sind. Die bekanntesten Dienste sind die bevorzugte Lieferung vieler Bestellungen innerhalb von ein bis zwei Werktagen und das Streaming von Musik und Filmen, Serien und Co.
Erstmals fand der "Prime Day" im Jahr 2015 statt. Der erste solche Aktionstag übertraf den "Black Friday"-Sale im Vorjahr deutlich und stellte einen neuen Amazon-Rekord auf. Zu den ersten Streiks und Protesten aufgrund der Arbeitsbedingungen kam es 2018. Das tat den gut florierenden Geschäften aber offenbar keinen Abbruch, denn seit 2019 findet der Amazon "Prime Day" an zwei Tagen statt.
(Quelle: salzburg24)







