Die Supermarktkette Billa ändert wieder ihre Rabattmarken-Politik. Seit Anfang Juli waren die -25%-Pickerl nur mehr für Mitglieder des jö Bonus Club einlösbar. Ab Ende September ist das nun wieder für alle Kundinnen und Kunden möglich, wie mehrere Medien unter Berufung auf die Preisvergleich-Plattform "preisrunter.at" bereits am Donnerstag berichteten. Die Billa-Mutter Rewe bestätigte diesen Schritt, der ab dem 25. September gilt, am Freitag in einer Aussendung und spricht von einer "Preisoffensive".
Wie funktioniert die "Preisoffensive" bei Billa?
Zum Start der Aktion gibt es zusätzlich für zwei Wochen ein -30%-Pickerl auf den teuersten Artikel und ein -5%-Pickerl auf das teuerste Produkt der Eigenmarken clever oder Billa immer gut. Weiters senke Billa von 25. September bis 8. Oktober die Preise der rund 1.000 clever-Produkte um fünf Prozent, heißt es von Rewe. Acht Sticker liegen den Flugblättern ab dem 25. September bei und können einmalig im angegebenen Zeitraum eingelöst werden.
Inflation in Österreich doppelt so hoch wie in der EU
Im August war die Inflation in Österreich doppelt so hoch wie in der EU. Verbraucherschützer kritisieren unter anderem, dass die Handelsketten Waren in Österreich weit teurer verkaufen als im Nachbarland Deutschland. Die Bundesregierung hat angekündigt, den Handelskonzernen auf die Finger zu schauen und für mehr Transparenz bei den Preisen sorgen zu wollen. Konsumentenschützer empfehlen, gezielt mit Einkaufslisten einzukaufen, um nicht Lockangeboten anheim zu fallen. Des Weiteren raten sie, die Kilo- und Literpreise zu vergleichen und sich nicht nur vom Endpreis blenden zu lassen.
Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti meinte vor zwei Wochen: "Wir machen zwar viel Umsatz, aber es bleibt wenig übrig." 2024 verzeichnete die Rewe Gruppe mit ihren weltweit 380.000 Mitarbeitern ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 96,1 Mrd. Euro. In Deutschland konnte ein Zuwachs von 5,3 Prozent auf 66,1 Mrd. Euro erzielt werden und im internationalen Geschäft gab es ein Plus von drei Prozent auf 30 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) stieg im Konzern um 8,9 Prozent auf zwei Mrd. Euro, der Nettogewinn schnellte um 37,2 Prozent auf eine Milliarde Euro hoch. Zur deutschen Rewe-Gruppe gehören in Österreich Adeg, Billa, Billa Plus, Bipa und Penny.
Das Sozialministerium hat kürzlich angekündigt, über den Verein für Konsumenteninformation (VKI) Klagen gegen Billa, Spar, Hofer und Lidl einzubringen. Der Vorwurf: Die Konzerne würden ihrer Verpflichtung, bei Ermäßigungen den Niedrigstpreis der letzten 30 Tage auszuweisen, nicht nachkommen.
(Quelle: apa)