Bei der Bestellung von Impfstoffen durch Ärztinnen und Ärzte für ihre Ordinationen gibt es Probleme. Der Vorgang gleiche aktuell einer Lotterie, kritisierte die Österreichische Ärztekammer am Freitag in einer Aussendung. "Erstens braucht man Glück, überhaupt in den entsprechenden Bestellshop hineinzukommen, und wenn man das dann geschafft hat, besteht immer noch eine erhebliche Chance, dass keine Impfstoffe vorhanden sind", berichtete Kammer-Vizepräsident Edgar Wutscher.
Probleme bei Impfstoff-Bestellungen: Situation "inakzeptabel"
Die Influenza-Impfstoffe und das angepasste Covid-Vakzin sind mit einem Impftermin beim Arzt heuer wieder kostenlos und ohne Umweg in die Apotheke erhältlich. Bereits im Vorjahr hatte die Ärztekammer Kritik an der Logistik geübt, weil bestimmte Influenza-Kontingente für die impfenden Kolleginnen und Kollegen rasch nicht mehr bestellbar waren. Neben den Impfungen gegen die "echte Grippe" und gegen Covid-19 sind ab 1. November für Über-60-Jährige und Risikogruppen erstmals auch Gratis-Impfungen gegen Lungenentzündungen auslösende Pneumokokken und Gürtelrose (Herpes Zoster) direkt in Ordinationen zu bekommen.
"Gerade jetzt in der voll angelaufenen Impfsaison klappt der Bestellvorgang von Impfstoffen leider hinten und vorne nicht", betonte Wutscher. Die Ärzte "müssen schuldlos ausbaden, dass zeitweise keine Impfstoffe für die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten lieferbar sind. Das ist inakzeptabel", forderte er die Sozialversicherung, die für Planung und Durchführung verantwortlich ist, zur Problemlösung auf. "Impfen braucht Vertrauen. Das kann nur entstehen, wenn Patientinnen und Patienten die Sicherheit haben, dass der passende Impfstoff auch verfügbar ist, sobald sie sich impfen lassen möchten", ergänzte Naghme Kamaleyan-Schmied, Obmann-Stellvertreterin der Bundeskurie niedergelassene Ärzte.
(Quelle: apa)




