Die mit einer besonders heißen Wetterphase verbundenen Hundstage haben am Dienstag begonnen. Auch wenn der Blick aus dem Fenster derzeit anderes vermuten lässt, fallen die Hundstage im Mittel tatsächlich mit der heißesten Phase des Jahres zusammen. "Über die vergangenen Jahrzehnte ist es statistisch die wärmste Zeit des Jahres, auch wenn der Zeitraum freilich um ein paar Tage variieren kann", erklärt Geosphere-Meteorologe Maximilian Stärz am Dienstag gegenüber SALZBURG24.
Woher stammen die Hundstage?
Besonders hoch stehen die Chancen für Hitzewellen demnach in der Zeit vom 23. Juli bis 23. August. Dies liegt an der Kombination von hoher Sonnenintensität und stabilen Hochdrucklagen. Hoher Druck und stabiler warmer Luftstrom aus südlichen Regionen können diese heißen Perioden begünstigen. Ursprünglich stammt der Begriff übrigens aus der Antike und ist auf das Sternbild des Großen Hundes und dessen hellsten Stern Sirius zurückzuführen. Vom Aufgang des Sternbildes bis zu seiner Sichtbarkeit als Ganzes vergehen 30 bis 31 Tage, daher wird es auch "Tage des Großen Hundes" genannt. Die Hundstage sind auch fester Bestandteil des Bauernkalenders.
Hitzerekorde im Juli und August
Österreichs Hitzerekorde stammen allesamt aus dieser Zeit. Mit 40,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) war der 9. August 2013 der bislang wärmste Tag in der Messgeschichte des Landes. Im Land Salzburg liegt der Temperaturrekord bei 38,6 Grad, die am 28. Juli 2013 in Freisaal in der Landeshauptstadt gemessen wurden.
Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass durch den Klimawandel die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen zugenommen haben. Modelle prognostizieren, dass dieser Trend weiter anhalten dürfte. Die Periode der Hundstage im Hochsommer dürfte davon nicht betroffen sein, sagt Stärz. "Die fortschreitende Klimaerwärmung hat keinen Einfluss auf den Zeitraum." Vielmehr dürfte es in Zukunft einfach im Mittel heißer werden, weil sich die Häufigkeit und Intensität der Hundstage verändern könnten.
Warmer Sommer 2024 in Salzburg
Und auch wenn der Eindruck möglicherweise täuschen sollte: "Wir erleben bisher einen warmen Sommer in Salzburg", sagt Stärz mit Blick auf die Messwerte. "Der Wechsel aus Sonne, Regen und Gewittern macht das möglicherweise weniger präsent." In Salzburg hatten wir heuer bisher Höchsttemperaturen knapp über 30 Grad samt anschließender Regen-Abkühlung und noch keine extremen Temperaturen mit anhaltenden Trockenperioden wie in den vergangenen Sommern. "Heuer fühlt es sich durch die oftmals schwülen Temperaturen ein bisserl tropisch an." Der feuchte Sommer dämpft Stärz zufolge zwar die Maximaltemperaturen ein, dafür kühlt es nachts vor allem in den Ballungszentren weniger ab.
Wetterbericht für eure Gemeinde
Der Wetter-Trend für die kommenden Tage in Salzburg verspricht Altbekanntes. Der Regen lässt allmählich wieder nach und bis zum Wochenende wird es täglich wärmer, ehe nach über 30 Grad am Samstag ein Gewitter für kurzzeitige Abkühlung sorgen dürfte. Aber keine Sorge: Im weiteren Verlauf steigen die Temperaturen nach den Wettermodellen aus heutiger Sicht wieder an – bis zum nächsten Unwetter.
(Quelle: salzburg24)