Österreich

Drogeriemarktkette dm in Österreich legte erneut beim Umsatz zu

In Wals hat die Drogeriemarktkette ihre Österreich-Zentrale.
Veröffentlicht: 24. Oktober 2024 13:19 Uhr
Die Drogeriemarktkette dm mit Sitz in Wals hat im mit 30. September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2023/24 die Erlöse weiter gesteigert. Bei dm Österreich stieg der Umsatz um 9,5 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro an, teilte der Konzern am Donnerstag bei einem Pressegespräch mit.

Noch stärker wuchs der Umsatz im Verbund gemeinsam mit den von Österreich aus betreuten Tochtergesellschaften in elf mittel- und südosteuropäischen Ländern inklusive Italien - und zwar um 16,5 Prozent auf 5,25 Mrd. Euro.

Viel mehr Einkäufe als im Vorjahr

Ursache für die Zuwächse sei in erster Linie die stark gestiegene Anzahl der Einkäufe, sagte Martin Engelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von dm in Wals (Flachgau). "Wir haben pro Tag um durchschnittlich 15.000 Einkäufe mehr als im Vorjahr realisiert." Im Schnitt seien in den vergangenen zwölf Monaten in Österreich 580 Kundinnen und Kunden pro Tag und Filiale verzeichnet worden, mittlerweile werde im Drogerie-Fachhandel jedes zweite Produkt bei dm gekauft.

Es sei im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gelungen, die Teuerung bei dm zu dämpfen. "Während die allgemeine Inflation im Schnitt der vergangenen 12 Monate bei 3,8 Prozent lag, ist der dm-Warenkorb im gleichen Zeitraum um nur 1,8 Prozent teurer geworden." Dazu habe es drei Preissenkungswellen in Österreich gegeben, wo man Beschaffungsvorteile und Effizienzsteigerungen an die Konsumenten weitergegeben habe. Auch die steigende Nachfrage nach dm-Marken (der Eigenmarken-Anteil liegt laut Engelmann in der Gruppe mittlerweile mengenmäßig bei rund 40 Prozent und wertmäßig bei rund 30 Prozent) habe zusätzlichen Spielraum bei den Preisen gebracht.

dm mit 700 offenen Stellen österreichweit

Dennoch sieht sich der Drogerie-Riese mit Herausforderungen konfrontiert, zum einen durch die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt. Engelmann sprach heute von rund 700 offenen Stellen in Österreich, die man langfristig zwar besetzen könne, aber nicht mehr so schnell wie früher. "Wir suchen Friseurinnen und Kosmetikerinnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Handel, die Logistik und für die Zentrale."

Immer wieder komme es auch zu Engpässen bei der Verfügbarkeit einzelner Produkte quer durch alle Segmente: "Die Lieferketten sind durch Kriege und Krisen gestört, es gibt Engpässe bei Verpackungsmaterialien, und auch aufgrund des Mengenwachstums stoßen die Eigenmarken-Hersteller und teilweise auch die Markenhersteller an die Grenzen ihrer Kapazitäten."

Zuwachs von dm-Filialen 

In Österreich wurde das Wachstum ohne steigende Zahl an Filialen generiert. Hierzulande ist die Menge der Standorte seit zehn Jahren recht konstant, im Vorjahr sank sie um drei auf 382. Gemeinsam mit den verbundenen Ländern war hingegen ein leichtes Plus bei der Zahl der Filialen um 37 auf 1.947 zu verzeichnen. Potenzial ortete Engelmann hier vor allem in Rumänien und Norditalien. "Generell zählt für uns Regeneration vor Standortwachstum, wir wollen gesund sein, aber nicht unbedingt durch eine höhere Zahl an Filialen", betonte auch dm-Finanz- und IT-Chef Andreas Haidinger. Investiert werde darum vor allem in die Erneuerung der Standorte. Jedes Jahr sollen in der Gruppe zwischen 150 und 200 Filialen ein neues Gesicht bekommen.

Zudem investiert der Konzern in digitale Plattformen und Services, Mitarbeiter und Nachhaltigkeit. So wurden im Sommer drei erste Elektro-Lkw in Betrieb genommen, die die rund 100 dm-Läden in Wien emissionsfrei beliefern sollen. Auf der Langstrecke forciert dm seit heuer auch den kombinierten Verkehr, wobei vor allem lange Distanzen auf der Schiene zurückgelegt werden sollen. Die Kassenbons - immerhin jedes Jahr 60 Millionen Stück in Österreich - werden mittlerweile auf blauem, recyclebaren Papier gedruckt, das anders als Thermopapier nicht im Restmüll entsorgt werden muss. Würde es gelingen, flächendeckend in Österreich überhaupt auf eBons umzustellen, würde das jährlich 444 Kilometer Bon-Papier sparen, in der ganzen Gruppe sogar 2.200 Kilometer, betonte Haidinger.

Mit Stichtag 30. September 2024 arbeiten 28.353 Menschen in der dm-Gruppe, minimal mehr als noch im Vorjahr. In Österreich sank die Zahl der Beschäftigten um 102 auf 6.955. Was sich verändert habe: Viele Menschen hätten ihre Stundenanzahl erhöht, so Engelmann. Die Teilzeitquote liegt laut ihm bei ungefähr drei Viertel, die Frauenquote bei rund 90 Prozent.

Gewinnzahlen veröffentlicht das Unternehmen traditionell nicht. Engelmann sprach heute aber von einer Umsatzrendite im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. "Es bleibt so viel über, dass wir unsere Investitionen aus dem Cashflow selbst finanzieren und die Gesellschafter zufriedenstellen können."

(Quelle: apa)

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