Hassmails als Treiber?

Ermittlungen nach Suizid von Ärztin Lisa-Maria Kellermayr abgeschlossen

Die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die zuletzt wegen Morddrohungen ihre Praxis geschlossen hat, ist am Freitag, 29. Juli 2022 tot in ihrer Ordination im Bezirk Vöcklabruck gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigte einen Suizid. Das Bild Zeigt die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, aufgenommen am 26. April 2021. (ARCHIVBILD VOM 26.4.2021) 
Veröffentlicht: 25. Mai 2024 12:39 Uhr
Die Ermittlungen rund um den Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr sind abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden an das Justizministerium überstellt. Kellermayr war während der Corona-Pandemie massivem Hass und Hetze ausgesetzt. Sie beging Suizid.

Nach Abschluss der Ermittlungen rund um den Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr hat die zuständige Staatsanwaltschaft Wels die Ermittlungsergebnisse an das Justizministerium nach Wien überstellt. Darin enthalten ist auch ein Vorhabensbericht, wie weiter in der Causa vorgegangen werden soll. Eine Sprecherin der Welser Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der APA entsprechende Medienberichte am Samstag.

Dass der Akt nun beim Ministerium in Wien liegt, ist reine Routine. Bei sogenannten "glamourösen Fällen" bestehe eine Berichtspflicht, wie Sprecherin Silke Enzlmüller gegenüber der APA erklärte. Für die Welser Anklagebehörde sei der Fall aber klar: Es handelte sich um einen Suizid der Medizinerin, bestätigte deren Sprecherin. Der an das Ministerium ebenfalls überstellte Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft befinde sich so lange unter Verschluss, bis von dort die Freigabe erfolge.

Wie hängen Suizid und Hassmails zusammen?

Mitte Mai wurde bekannt, dass ein in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten vorlag. Die Expertise sollte klären, ob und allenfalls inwieweit der Erhalt der Hassmails kausal für den Suizid der Ärztin waren.

Lisa-Maria Kellermayr hatte während der Corona-Pandemie über Monate Drohungen per E-Mail und über Soziale Medien - mutmaßlich aus der Impfgegnerszene - erhalten. Sie hatte immer wieder beklagt, dass sie sich von den Behörden zu wenig geschützt fühle. Im Sommer 2022 schloss sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen. Einige Wochen später nahm sie sich das Leben. Auch in Deutschland wurde gegen Personen ermittelt, die die Medizinerin bedroht hatten, in Österreich ist die Welser Strafverfolgungsbehörde für das Inlandsverfahren zuständig.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

(Quelle: apa)

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