In Oberösterreich dürften unabhängig voneinander zwei größere Fälle von gefälschten Stempeln und Briefen vom Christkindl-Postamt aufgeflogen sein. Einmal steht ein Mühlviertler im Verdacht, Marken und Sonderstempel des Weihnachtspostamtes in Steyr nachgemacht zu haben. Der Schaden soll rund 114.000 Euro ausmachen. Im anderen Fall steht im Raum, dass die angeblichen Christkindl-Briefe komplette Fälschungen sind, wie die "Kronen Zeitung" am Montag berichtete.
Ermittlungen gegen Stempel-Fälscher
Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte auf APA-Anfrage Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Marken- und Stempel-Fälscher. Allerdings sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Bei dem laut Bericht geständigen Mühlviertler sollen bei einer Hausdurchsuchung 264 Belege gefunden worden sein. Als Vorlage nahm der Verdächtige anscheinend Kuverts von Firmen aus Wiener Neustadt und Wien, auf denen er zumindest seit 2017 Stempel, Belege und Entwertungen fälschte. In Summe dürfte der mutmaßliche Betrüger auf diese Weise von Sammlern um die 114.000 Euro ergaunert haben.
Gefälschte Weihnachtsbriefe verkauft
Auch gegen einen Mann aus dem Hausruckviertel wird wegen Betrugsverdacht ermittelt, bestätigte die Polizei OÖ einen weiteren Fall möglicher Fälschung. Der Verdächtige soll Weihnachtsbriefe aus den Jahren 1950 bis 1954, die angeblich vom Postamt Christkindl stammen, an Sammler verkauft haben. Wegen des laufenden Verfahrens könne man aber nichts Nähers dazu sagen. Der Schaden könnte laut "Kronen Zeitung" in die Hunderttausende gehen.
Christkindl-Postamt seit 1950 in Steyr
Seit 1950 langen jedes Jahr in dem Weihnachtspostamt Christkindl im gleichnamigen Stadtteil von Steyr Postsendungen aus der ganzen Welt ein, mittlerweile sind es mehr als zwei Millionen pro Saison. Wenn man Weihnachtskarten neben dem normalen Porto mit der Zusatzmarke "über Postamt Christkindl" frankiert, wird die Sendung umgeleitet und in dem Wallfahrtsort mit Festtagsmotiven abgestempelt.
(Quelle: apa)