Laut Feuerwehrsprecher Christian Feiler hatte man, nachdem Suchhunde angeschlagen hatten, seit Mittwochabend fieberhaft parallel am Schuttkegel vor dem Haus und jenem im Innenbereich gearbeitet. Während der äußere Bereich ergebnislos abgetragen wurde, fand sich im Haus, nahe an der Fassade die Leiche der Frau. Mit Hohlraumkameras durchsuchte man im Innenbereich weitere Spalten in den Trümmern und wurde fündig: Eine weitere Person gab keine Lebenszeichen von sich. "Wir arbeiten derzeit mit Volldampf, um diese zu bergen", so der Sprecher.
Gasexplosion in Wien: Feuerwehr im Großeinsatz
Während der Nacht waren etwas mehr als 100 Feuerwehrmänner im Einsatz, wobei ständig rotiert wurde, um diese bei der großen Hitze und der anstrengenden händischen Arbeit abzulösen. Durch den direkten Einsatz schweren Geräts wären etwaige Überlebende gefährdet worden. In den Morgenstunden des Donnerstags waren nur mehr 35 Mann an Ort und Stelle, da man im Innenbereich auch nicht mehr zum Einsatz bringen konnte, so Feiler.
Von der zerstörten Fassade fielen durch die Arbeiten immer wieder neue Brocken auf die Straße. Nach der Detonation klaffte ein riesiges Loch in dem mehrgeschoßigen Gebäude. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Inventar auf die Straße geschleudert.
Weitere Person vermisst
Nach der Gasexplosion könnte es neben der Person, die möglicherweise verschüttet wurde und nach der am Donnerstag im Schutt vor dem betroffenen Wohnhaus von Einsatzkräften der Wiener Berufsfeuerwehr gegraben wurde, eine weitere Vermisste geben. Entsprechende Hinweise hätten sich "verdichtet", sagte Feuerwehr-Sprecher Gerald Schimpf Donnerstagmittag.
Demnach gab es Anzeichen, dass sich jemand zum Unglückszeitpunkt im Stiegenhaus befunden hat. Der oder die Betreffende sei zunächst nicht als vermisst gemeldet worden, so dass sie vorerst niemandem abging. "Die konkrete Position ist nicht bekannt", sagte Schimpf. Die Rettungsmannschaften würden auch in dem Bereich intensiv suchen, in dem eines der beiden Stiegenhäuser eingestürzt ist.
Wien-Wieden: 14 Verletzte
14 Verletzten waren zu beklagen, darunter zwei Schwerverletzte. Ein 35-jähriger Hausbewohner, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung befand, dürfte von herabfallendem Mauerwerk getroffen worden sein. Der Mann erlitt Knochenbrüche, Rissquetschwunden und schwere innere Verletzungen. Laut Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) stabilisierte sich sein Zustand noch am Abend, Lebensgefahr war keine mehr gegeben. Bei dem zweiten Schwerverletzten handelt es sich um einen 54 Jahre alten Mann, der von Glassplittern getroffen wurde und Schnittverletzungen davongetragen hat. Die zwölf Leichtverletzten wurden teilweise in häusliche Pflege entlassen. Der andere Teil musste zur Beobachtung und zur weiteren medizinischen Behandlung in verschiedenen Krankenhäusern bleiben.
Schulen nahe Unglücksstelle
In unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle befinden sich eine Volksschule und eine Neue Mittelschule. Wie ein Anrainer der APA mitteilte, sollen sich 30 bis 40 Minuten vor dem Unglück noch Kinder und Eltern, die ihre Kleinen von der Nachmittagsbetreuung abholten, auf der Straße befunden haben. Später wurden die Schulen vorübergehend geöffnet, wo evakuierte Bewohner und besorgte Angehörige gelabt wurden.
(Quelle: apa)