Gleichberechtigung?

Frauenvolksbegehren klar gegen Wehrpflicht für Frauen

Veröffentlicht: 28. März 2025 11:50 Uhr
In Schweden und Norwegen gibt es sie bereits, Dänemark führt sie als drittes Land in Europa im kommenden Jahr ein: Die Wehrpflicht für Frauen. Wir haben uns angesehen, wie viele Frauen in Salzburg den freiwilligen Grundwehrdienst absolvieren und warum sich das Frauenvolksbegehren aus Gründen der Gleichberechtigung gegen einen Pflichtdienst ausspricht.

Dänemark führt als drittes Land in Europa ab kommenden Jahr den Grundwehrdienst für Frauen ein. Frauen, die ab dem 1. Juli 2025 ihren 18. Geburtstag feiern, können also zum Wehrdienst eingezogen werden. Damit zieht Dänemark seinen skandinavischen Nachbarländen nach. In Schweden und Norwegen ist das bereits Realität.

SALZBURG24-User:innen für weibliche Wehrpflicht

Auch in Österreich soll der Grundwehrdienst überarbeitet werden. Dazu wurde eine Expertenkommission eingerichtet, ein Abschlussbericht wurde für Herbst angekündigt. In einem SALZBURG24-Meinungscheck am Dienstag haben wir euch gefragt, wie der Grundwehrdienst in Österreich künftig gestaltet werden sollte. Die Frage nach einer möglichen Verlängerung des Wehrdienstes ist noch recht ausgeglichen mit 52 Prozent oder 1.019 Stimmen zu 48 Prozent oder 936 Stimmen (Stand: Freitag, 10.30 Uhr) ausgefallen. 62 Prozent der Befragten (892 Stimmen) stimmten indes für die Einführung eines Grundwehrdienstes für Frauen, nur 38 Prozent oder 548 Stimmen sprachen sich dagegen aus.

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Im Kommentarforum waren dazu vor allem die Schlagworte „Emanzipation“ und „Gleichberechtigung“ zu lesen. So schreibt etwa ein User: „Wenn schon müssen Frauen das gleiche machen ohne Abstriche, sie wollen Emanzipation dann geht es nur zu 100 Prozent.“

„Recht auf Gleichwertigkeit in Österreich nicht gelebt“

Wir haben beim Frauenvolksbegehren nachgefragt, ob eine weibliche Wehrpflicht die Gleichberechtigung vorantreiben könne. „Es gibt ein Recht auf Gleichwertigkeit, das ganz einfach gesellschaftlich nicht gelebt wird. Zuerst müssen die elementaren Ungerechtigkeiten, die Benachteiligungen von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen beendet werden, dann können wir darüber nachdenken, ob eine Wehrpflicht fair ist“, sagte Ingrid Queteschiner, zweite Obfrau vom „Frauenvolksbegehren 2.0 – Verein für Frauen* – und Gleichstellungspolitik in Österreich“, am Freitag dazu auf SALZBURG24-Anfrage. Als Stichpunkte nannte sie einerseits den Gender Pay Gap, also die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Aber auch die ungleiche Aufteilung zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit gehe derzeit in Österreich noch stark zu Lasten von Frauen.

Freiwilliger Grundwehrdienst seit 2023 möglich

Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) hatte sich ebenfalls erst kürzlich klar gegen eine weibliche Wehrpflicht ausgesprochen. Seit 1998 sind Soldatinnen in Österreich überhaupt erst beim Bundesheer zugelassen. Derzeit können sich Frauen zum freiwilligen Grundwehrdienst melden. Dieser dauert sechs Monate, wie auch der verpflichtende Wehrdienst für Männer in Österreich. Seit der Einführung am 1. April 2023 haben sich 462 Frauen freiwillig gemeldet, 374 haben die Stellung absolviert und 279 sind bereits eingerückt. Das teilte das Österreichische Bundesheer am Donnerstag auf SALZBURG24-Anfrage mit. Im Bundesland Salzburg versahen im Vorjahr 73 Soldatinnen ihren Dienst bei verschiedenen Einheiten und Dienststellen, wovon 15 den freiwilligen Grundwehrdienst oder Ausbildungsdienst ableisteten.

(Quelle: salzburg24)

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