In Tirol ist am Sonntag ein weiterer Wintersportler nach einem Lawinenabgang gestorben. Zuvor waren drei seit Samstag verschüttete Skitourengeher in St. Anton am Arlberg und in Kaunerberg (Bez. Landeck) tot aus dem Schnee geborgen worden. In Osttirol riss ein Schneebrett einen Schneepflug mit, der 59-jährige Lenker starb. Seit Freitag starben in Tirol und Vorarlberg damit bereits acht Personen unter Lawinen. Es herrschte Warnstufe vier auf der fünfteiligen Skala.
Wintersportler verschüttet
Zu dem gegen 10.25 Uhr gemeldeten Abgang in Längenfeld (Ötztal) mit einem Todesopfer war vorerst wenig bekannt. Im Bereich des Geigenkamms war ein Wintersportler verschüttet worden, zunächst war dieser laut Leitstelle aus den Schneemassen gerettet worden. Laut Polizeiangaben zu Mittag ist die Person verstorben.
Skitourengeher seit Samstag vermisst
In St. Anton am Arlberg waren am Samstag gegen 10.30 Uhr zwei 29 und 33 Jahre alte Wintersportler, ein Skiführer und sein österreichischer Gast, im freien Skiraum von einem Schneebrett erfasst worden. Wegen der hohen Lawinengefahr wurde die Suche nach den Männern unterbrochen, selbst nach Sprengungen wurde die Situation als zu gefährlich eingestuft. Ihre LVS-Geräte konnten nah beieinanderliegend geortet werden. Die Suche war am Sonntag trotz heikler Bedingungen wieder aufgenommen worden, so mussten die Retter Posten abstellen, die während der Bergung den lawinengefährdeten Hang beobachteten.
In Tirol und Vorarlberg war es am Samstag zu zahlreichen Lawinenabgängen gekommen, allein aus Tirol wurden 30 gemeldet, davon elf mit Personenbeteiligung. In Kaltenbach (Zillertal) starb ein 17-jähriger Neuseeländer unter einer Lawine, im Kleinwalsertal wurde ein seit Freitagabend abgängiger 55-jähriger Deutscher tot unter Schneemassen gefunden. Bereits am Freitag war in Tirol ein 32-jähriger chinesischer Freerider unter einer Lawine ums Leben gekommen.
Warndienst spricht von erhebliche Gefahr
Fachleute der Warndienste aus beiden Bundesländern appellierten an Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen.
In den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich ist die Lawinengefahr im Laufe des Wochenendes von groß auf erheblich zurückgestuft worden. Über 1.000 Metern Seehöhe galt diese Einschätzung laut Warndienst auch für die Türnitzer Alpen und das Semmering-Wechselgebiet.
(Quelle: apa)