Es sei jetzt nicht "die Stunde der Helden, sondern die Stunde der Nachdenklichen", postulierte die Feministin am Donnerstagabend im ORF. Den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz forderte sie auf, den "Weg der Besonnenheit" weiterzugehen. Weitere Waffenlieferungen würden täglich Menschenleben fordern. Es gelte den Krieg schnellstmöglich zu stoppen. Das sei vor allem im Interesse der Ukraine, ist sie überzeugt.
Als Weg dorthin sieht Schwarzer den Verhandlungstisch. Der russische Präsident Wladimir Putin sollte in eine Lage versetzt werden, in der er nicht "sein Gesicht verliert". Schwarzer argumentiert außerdem, "die Überschreitung der roten Linie" zum Dritten Weltkrieg führen würde.
Intellektuelle in Offenen Brief gegen Waffenlieferungen
Ein vergangenen Freitag veröffentlichter Offene Brief von deutschsprachigen Intellektuellen, den auch Schwarzer unterstützt, fordert im Kern den deutschen Bundeskanzler auf, sich für einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine einzusetzen. Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine werden darin scharf verurteilt. Die 28 Unterzeichner:innen warnen vor einem möglichen Atomkrieg mit Russland.
Kritik an Offenem Brief
Der Brief rief aber auch viel Kritik hervor. In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlichten daraufhin mehrere andere deutschsprachige Intellektuelle, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und die aus Österreich stammenden Autoren Eva Menasse und Daniel Kehlmann, einen "Gegen-Brief", der sich für Waffenlieferungen ausspricht.
Anti-Waffen-Brief mit über 230.000 Unterstützer:innen
Bis Freitag (Stand: 9.20 Uhr) unterstützten 233.379 Menschen den Anti-Waffen-Brief auf Change.org. "Das zeigt die Stimmung im Land", meinte Schwarzer. Bisher habe "die veröffentlichte Meinung nicht die öffentliche Meinung" reflektiert, meinte sie. "Das hat sich durch unseren offenen Brief geändert. Endlich wird über diese für uns alle lebenswichtige Frage diskutiert."
(Quelle: salzburg24)