Die Grünen haben am Samstag die 23-jährige Umweltaktivistin Lena Schilling mit 96,55 Prozent zur Spitzenkandidatin für die EU-Wahl am 9. Juni gekürt. Beim Bundeskongress in Graz erhielt sie 252 von 261 gültigen Stimmen. Zuvor hatte sich Schilling in ihrer Rede vor den Delegierten einmal mehr als Kandidatin „fürs Klima und gegen Rechts“ positioniert. Schilling nahm die Wahl dankend an und versprach, „laut, mutig und auch ein bisschen frech“ sein zu wollen. In den Wochen zuvor tourte die 23-Jährige durch Österreich, um die Menschen von sich zu überzeugen. Auch in Salzburg legte Lena Schilling einen Stopp ein.
Das elektronische Abstimmungssystem spielte nicht mit, weshalb man auf selbst auszufüllende Stimmzettel aus Papier zurückgreifen musste. Über die Mittagspause soll das Problem für die Wahl der Listenplätze zwei bis sechs, die am Nachmittag ansteht, gelöst werden. Listenplatz zwei strebt EU-Routinier Thomas Waitz an, unter den insgesamt zwölf antretenden Kandidatinnen und Kandidaten für die weiteren Plätze finden sich sonst keine weithin bekannten Namen.
Grüne wollen drei Mandate bei EU-Wahl halten
Die Grünen wollen bei der EU-Wahl ihre drei bisherigen Mandate halten. 2019 hatten sie 14,08 Prozent Stimmanteil erreicht. Sarah Wiener, prominente Quereinsteigerin bei der letzten Wahl, verzichtet ebenso auf ein weiteres Antreten wie die langjährige Mandatarin Monika Vana. Parteichef Werner Kogler, 2019 grünes EU-Zugpferd, konzentriert sich diesmal ganz auf die Nationalratswahl im Herbst.
Wer ist Lena Schilling?
Lena Schilling – am 8. Jänner 2001 in Wien geboren – ist die Tochter einer Sozialarbeiterin und eines Bankmanagers. Als Schülerin besuchte auf der HBLA Herbststraße den Kunstzweig. Nach er Matura begann Schilling an der Uni Wien mit dem Politikstudium. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde sie als Klimaaktivistin der Fridays-for-Future-Bewegung Schilling ist zudem Gründerin des Jugendrates, der die Besetzung der Baustelle des Wiener Lobau-Tunnels durchführte. Gemeinsam mit Veronika Bohrn Mena und Daniela Brodesser ist Schilling Sprecherin der „Initiative Lieferkettengesetz Österreich“. Seit Juni 2023 schreibt Schilling eine Kolumne in der Boulevardzeitung „Kronen Zeitung“.
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(Quelle: apa)